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© dpa

Denkmalschutz: Sanierung der Staatsoper wird neu ausgeschrieben

Ein Sieger, kein Gewinner: Obwohl Architekt Klaus Roth den Wettbewerb zur Sanierung der Staatsoper Unter den Linden gewonnen hat, soll sein Entwurf nicht realisiert werden, da der Denkmalschutz zu kurz kommt. Jetzt gibt es eine Neuausschreibung.

Keiner der prämierten Entwürfe des Architektenwettbewerbs sei in der Lage, dem Denkmalschutz Rechnung zu tragen, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Dienstag in Berlin. Damit sei eine wesentliche Aufgabe des Wettbewerbs nicht erfüllt worden. Das Land Berlin verzichte deshalb auf die Vergabe und werde die Neuausschreibung der Generalplanleistung vornehmen.

Die Berliner Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer (SPD), fügte hinzu, die Aufgabe des Generalplaners sei es, sich bei der Sanierung des denkmalgeschützten Zuschauerraums an dem Entwurf des DDR-Architekten Richard Paulick (1903-1979) zu "orientieren". Schadenersatzforderung durch Wettbewerbssieger Klaus Roth befürchtet der Senat nicht.

Wowereit sagte, die Neuausschreibung sei auch mit dem Bund besprochen worden. Der Regierende Bürgermeister hatte sich am Montagnachmittag mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) im Roten Rathaus getroffen. An dem Gespräch nahmen für Berlin Junge-Reyer und Kulturstaatssekretär André Schmitz teil.

Wowereit: Entwürfe sind zu wenig Paulick

Der im Mai vorgestellte Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs von Roth sah einen modernen Opernsaal vor, bei dem Akustik und Sichtverhältnisse verbessert werden. Wowereit betonte, von Paulick habe bei allen drei erstplatzierten Entwürfen "nicht mehr die Rede sein können". Nach Plänen des Bauhausschülers Paulick war die Staatsoper zu Beginn der 50er Jahre in Nachahmung des Rokoko wieder aufgebaut worden.

Im Sommer 2010 soll die Sanierung des Hauses beginnen. Für die auf dreieinhalb Jahre veranschlagte Bauzeit zieht die Oper ins Charlottenburger Schiller-Theater. Die Gesamtkosten werden auf 265 Millionen Euro beziffert. Den Großteil der Sanierungskosten für die Staatsoper finanziert mit 200 Millionen Euro der Bund. 30 Millionen Euro will der Verein der Freunde der Staatsoper aus Spendenmitteln beisteuern. (imo/ddp)

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