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Berlin: DER AUSSCHUSS DIE AFFÄRE DIE AKTEURE

Die Zeche ist teuer: 300 Millionen Euro muss der Steuerzahler jährlich für die Folgen einer der größten Bankenpleiten der Nachkriegsgeschichte in den Berliner Haushalt pumpen. Denn das Land bürgt für riskante Immobilienfondsgeschäfte des Geldhauses im Wert von 21,6 Milliarden Euro.

Die Zeche ist teuer: 300 Millionen Euro muss der Steuerzahler jährlich für die Folgen einer der größten Bankenpleiten der Nachkriegsgeschichte in den Berliner Haushalt pumpen. Denn das Land bürgt für riskante Immobilienfondsgeschäfte des Geldhauses im Wert von 21,6 Milliarden Euro. Das sind die Schwindel erregenden Zahlen zur Bankenaffäre, die 2001 den damals Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen und CDUFraktionschef Klaus Landowsky Macht und Mandate kosteten. Bank-Chef Landowsky hatte eine dubiose Barspende von 20 000 Euro angenommen.

Sie stehen heute als Zeugen vor dem Untersuchungsausschuss: Klaus Landowsky (links), Ex-CDU-Fraktionschef, ist ein Protagonist der Bankenaffäre. Sein Geldhaus Berlin Hyp hatte Kredite von 300 Millionen Euro an seine Parteifreunde und Spender Wienhold und Neuling ausgezahlt. Im Konzern verantwortete er missglückte Fondsgeschäfte. Laut Landowsky lief ein großer Teil dieser Geschäfte bei der Landesbank. Im LBB-Aufsichtsrat saß ein SPD-Mann: Ditmar Staffelt , Ex-Fraktionschef, jetzt Staatssekretär im Wirtschaftsministerium.Fotos: Wolff, Ullstein

Am 5.April 2001 beschloss das Abgeordnetenhaus die Gründung eines Untersuchungsausschusses zur Aufklärung der Vorgänge bei der Bankgesellschaft und deren Töchter. Der frühere Vorsitzende Klaus Uwe Benneter (SPD) stellte die an Landowsky überreichte Parteispende, die missglückten Immobiliengeschäfte sowie die Gründung des Bankenkonzerns ins Zentrum der Arbeit. Die Ausschussmitglieder haben nach den elf ersten Sitzungen 51 Zeugen gehört. Viele verweigerten die Aussage. Dagegen kann der Ausschuss wenig ausrichten. Nicht einmal die vor Gericht beantragten Bußgelder wurden verhängt.

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