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Berlin: Der Kampf um die Schlüssel

Schöneberger Kitas protestieren: Bezirk hat ihre „Wiese“ im Tausch vergeben

Kämpferisch geht es an der Schöneberger Ebersstraße zu, wo seit 17 Jahren fünf Kinderläden in der Nähe des alten Gasometers gemeinsam ein eingezäuntes Grundstück, von den Kindern „Wiese“ genannt, als Spielplatz nutzen. Heute um 9 Uhr soll damit endgültig Schluss sein, die letzten Eltern-Initiativ-Kindertagestätten müssen den Schlüssel für das Grundstück abgeben. Die Kitas verweigern bisher aber die geforderte Schlüsselübergabe. Das Bezirksamt droht bereits mit rechtlichen Schritten, der „unvermeidlichen Räumungsklage“. Der Bezirk hat zum Ärger der Kindertagesstätten die „Wiese“ gegen ein anderes Grundstück eingetauscht, damit der Hof der nicht weit entfernten Teltow-Ganztagsschule erweitert werden kann. Dieses Grundstück gehört dem Bundesamt für das Eisenbahnvermögen, welches dafür die „Wiese“ erhält. Sabine Schneller und Stefanie Nussbaum von der Eltern-Initiativ-Kita „Zappzarapp“ betonen, dass sie die Hoferweiterung für die Teltow-Schule begrüßen. Aber die Wiese, die nun vielleicht zum Supermarkt werde, sei das falsche Tauschobjekt.

Für die ganztags betreuten Kinder im Alter von einem bis fünf Jahren, teils mit schwerer Behinderung, gebe es keine „pädagogisch wertvolle Fläche“ als Alternative. Auf der Wiese hätten die Kinder selbstständig und ungestört spielen können. Die Grünen-Fraktion in der Bezirksverordneten-Versammlung forderte eine Verlängerung der Räumungsfrist. Oliver Schworck, Tempelhof-Schönebergs Stadtrat für Bürgerdienste, Ordnungsaufgaben, Natur und Umwelt sagt, der Bezirk habe ein „Interesse, nach einer Lösung zu suchen“. Aber die Abgabe der Wiese sei nun beschlossene Sache. Eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Schulhoferweiterung beschäftige, solle nun „Ausgleichsangebote“ für die Kitas prüfen, auch wolle er sich nächste Woche mit den Eltern unterhalten. Das ändere aber nichts daran, dass die Schlüssel für die Wiese heute Punkt neun Uhr übergeben werden müssten, sagt Schworck. „Wir haben uns an Verträge zu halten.“C. v. L.

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