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Berlin: Der Kultur-Chef

Martin Heller.

Für Kontroversen ist einer wie Martin Heller immer gut. Der Koordinator für das Kulturprogramm des Humboldt- Forums hatte in der österreichischen Stadt Linz, als diese den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ trug, einen Sturm der Entrüstung bei heimatverliebten Österreichern ausgelöst – indem er an Bundesstraßen Ortsschilder in exotischen Sprachen montierte. Wird Heller auch am Schlossplatz provozieren? „Provokation um ihrer selbst willen“, nennt Heller „blöde“. Der Kulturmanager sagt aber auch, dass das Humboldt-Forum seinen Besuchern „nicht die herkömmlichen Lesarten“ der Kulturgeschichte anbieten werde, sondern eben mit dem „Fremden“ als Motiv spielen wolle. Es gelte eine Atmosphäre zu schaffen, „in der Überraschendes möglich wird“. Die teils heftigen Anfeindungen der laut Kritikern unzeitgemäßen barocken Fassade und ihres „aufgeblasenen Inhalts“ wie es unter kulturaffinen Zeitgenossen heißt, kontert Heller so: „Die meisten lieben eindeutige Situationen.“ Dadurch seien Dinge leichter zu erfassen. Er bevorzuge die Mehrdeutigkeit, die beim Humboldt-Forum allein schon aus der Spannung der barocken Fassade und der zeitgenössischen Nutzung im Inneren entstehe.

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