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Berlin: Der Orden bleibt in der Familie Warum die Queen eine Untertanin in Berlin ehrt

Dass Dagmar Wilhelm mit Queen Elizabeth II. verwandt ist, hatte zwar nichts mit ihrer Auszeichnung durch die englische Königin zu tun.

Dass Dagmar Wilhelm mit Queen Elizabeth II. verwandt ist, hatte zwar nichts mit ihrer Auszeichnung durch die englische Königin zu tun. Eine amüsante Anekdote bei der gestrigen Verleihung der „Queen’s Service Medal for Public Services“ in der Neuseeländischen Botschaft war diese Beziehung dennoch. „Meine Eltern hätten sich sicherlich sehr über diese späte Familienzusammenführung gefreut“, sagte die 59jährige Wilhelm. Die Mutter ist – wie Queen Elizabeth II. – eine Nachfahrin von Prinz Philipp von Hessen.

Wilhelm selbst war ihre adlige Herkunft nicht so wichtig. Sie freute sich vielmehr über die Auszeichnung. Die bekam sie für ihre langjährigen Verdienste als persönliche Assistentin der neuseeländischen Botschafter in Bonn und Berlin. „Da ist ja sogar die Unterschrift der Königin drauf“, bemerkte Wilhelm bei der Übergabe der Urkunde. Oben rechts in klarer Schrift stand da der Namenszug. Überhaupt merkte man Wilhelm ihre Aufregung nicht an. Als ihr die neuseeländische Generalgouverneurin Dame Silvia Cartwright den Orden an das Revers steckte und dafür in Wilhelms Ausschnitt griff, flachste diese: „Gut, dass ich meinen besten BH anhabe!“

Der Zufall brachte sie 1970 in die neuseeländische Botschaft. Denn die in Neuruppin geborene Wilhelm ging zum Studium nach England, heiratete dort und nahm die britische Staatsangehörigkeit an. Zurück in Deutschland entdeckte sie eine Anzeige der neuseeländischen Botschaft, die eine mehrsprachige, persönliche Assistentin suchte. Wilhelm spricht Deutsch, Englisch und Französisch und bekam die Stelle. Seitdem organisiert sie die Arbeitstage der neuseeländischen Botschafter in Deutschland. Peter Hamilton, der amtierende Botschafter, ist bereits ihr neunter Chef.

Die neuseeländische Mentalität sei die perfekte Mischung der britischen, deutschen und australischen Kultur, sagte Wilhelm. Allerdings hat sie erst einen Urlaub in Neuseeland verbracht. „Hier gibt es nur wenig Urlaub“, so Wilhelm. Auszumachen scheint ihr das aber nichts. Im Gegenteil. Die entfernte Cousine Queen Elizabeth II. ist froh um ihr bürgerliches Leben. „Prinz Charles wäre nicht mein Typ gewesen.“ ana

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