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Berlin: Der Präsident, der eingreift, wenn’s hakt

Wenn er auftritt, außerhalb seiner regelmäßigen Baustellenbesichtigungen, heißt das für alle, die am Bau beteiligt sind: Es hakt. Entweder es gibt Klärungsbedarf zwischen Bauleitung und Architekten oder mit den Denkmalpflegern, und das Problem kann nicht sofort und an Ort und Stelle aus der Welt geräumt werden.

Wenn er auftritt, außerhalb seiner regelmäßigen Baustellenbesichtigungen, heißt das für alle, die am Bau beteiligt sind: Es hakt. Entweder es gibt Klärungsbedarf zwischen Bauleitung und Architekten oder mit den Denkmalpflegern, und das Problem kann nicht sofort und an Ort und Stelle aus der Welt geräumt werden. Dann kommt der Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung und versucht zu vermitteln. So jedenfalls beschreibt Florian Mausbach, Präsident seine Rolle.

Im Bode-Museum sieht er ein „Schloss für die Kunst“, einen imposanten, beeindruckenden Bau, „den zu bauen wir uns heute nicht mehr leisten könnten“. Und es ist ein Haus, von dem Mausbach eine Menge gelernt hat. „Ich haben Preußen immer unter der Pickelhaube gesehen“, sagt er in Anspielung auf die Geschichte, die stark vom Militär geprägt wurde. Das Bode-Museum, wie auch die Staatsbibliothek Unter den Linden, beide Anfang des 20. Jahrhunderts von Ernst von Ihne errichtet, haben ihm klar gemacht: Preußen war auch eine weltweit anerkannte Instanz für die Kunst und die Wissenschaft: „Berlin war in dieser Zeit zu einer unglaublichen Größe herangewachsen“, sagt Mausbach.

Er und seine Behörde von rund 1100 Mitarbeitern unterstehen dem Bundesbauminister. Sein erster Dienstsitz ist Bonn. Zuständig ist sein Amt für alle Baustellen des Bundes im In- und Ausland, die wichtigsten Baustellen liegen aber an der Spree. An die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist Mausbach als oberster Baubetreuer eigentlich nur ausgeliehen: „Wir sind Dienstleister für die Stiftung und sind als deren Bauverwaltung tätig.“ Deshalb ist Mausbach in alle Entscheidungen auf der Museumsinsel eingebunden.

Berlin zu seiner einstigen Größe zu verhelfen ist etwas, das den Diplom-Ingenieur, der in Braunschweig und Berlin Architektur und Städtebau studiert hat, auch politisch umtreibt. Vor vier Jahren kandidierte er in Mitte für die CDU, um als Direktkandidat in den Bundestag einzuziehen. Doch seine Bewerbung hatte schon parteiintern keine Chance, der Kreisverband stand zu seinem Kontrahenten Volker Liepelt. Heute sieht Mausbach diese Aktion eher als „symbolischen Akt“: „Die CDU in Berlin ist sehr in ihrem Kiezdenken verbunden. Ich wollte zeigen: Seht her, es gibt Leute, die bereit sind, sich zu engagieren.“

Heute konzentriert sich Mausbach auf die Aufgaben seiner Behörde. Die sind auch für die nächsten Jahre in Berlin noch gewaltig: Neben der Museumsinsel steht am Donnerstag ein ganz besonderer Spatenstich an – für den Bundesnachrichtendienst an der Chausseestraße in Mitte.

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