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Berlin: Der Wald der Aktionäre

Auf Usedom sollen Brachflächen aufgeforstet werden – mit den Erlösen aus symbolischen Anteilscheinen

Koserow - Die Mischung aus Wald- und Seeluft empfahlen Ärzte ihren Patienten schon vor 100 Jahren. Jetzt gibt es dafür auch prominente Unterstützung: Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit zum Beispiel oder die Schauspieler Eva-Maria Hagen und Axel Prahl. Die drei haben Bäumchen auf Usedom gepflanzt, symbolisch und übers Internet – sie sind Besitzer einer Waldaktie.

Mit dem Aktienmodell sollen auf der Insel künftig brachliegende Flächen wieder aufgeforstet werden. Die Idee ist ganz einfach: Für zehn Euro wird ein offizielles Papier übers Internet verkauft, das der Tourismusverband und das Umweltministerium des Landes herausgeben. Die Aktie bringt das nötige Kapital für die Aufforstung auf die Insel – von den zehn Euro wird ein Baum gepflanzt und gepflegt.

Mit dieser Aktion sollen umweltbewusste Inselbesucher angesprochen werden. „80 Prozent unserer Urlauber wollen bei uns vor allem intakte Naturlandschaften erleben“, sagt Bernd Fischer, Geschäftsführer des Tourismusverbands. „Mit einer Waldaktie können sie die bei ihrer Anreise und während ihres Aufenthaltes entstehenden Kohlendioxidemissionen ausgleichen.“ Überdies können die Aktienbesitzer im Internet den Standort „ihres“ Baumes herausfinden, er wird auf Wunsch namentlich gekennzeichnet – und ist bei einem Besuch auf Usedom ein besonderes Ausflugsziel. Der Touristenwald soll darüber hinaus aber auch ein Erlebnis werden. Mit Schautafeln und Führungen wird vor Ort sowohl über das Projekt als auch über Klimaschutz informiert.

Erste Klimawälder gibt es schon bei Neustrelitz, in der Nähe von Mirow in der Mecklenburgischen Seenplatte, sowie in Glowe auf Rügen. Bei Koserow läuft der Verkauf so gut, dass schon von einer „Umweltinsel“ die Rede ist. Ende April kamen in der Inselmitte rund 5000 Eichen in die Erde. Ste.

Informationen im Internet:

www.waldaktie.de

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