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Vielfach geehrt. Mit hochfliegendem langen Rock und ohne Slip posierte Vivienne Westwood am 15.12.1992 im Buckingham Palast in London, wo sie von Königin Elizabeth II. mit einem Orden geehrt wurde.

© picture-alliance / dpa / PA Martin Keene

Für Verdienste um die deutsch-britische Freundschaft: Vivienne Westwood und Tacita Dean werden in Berlin geehrt

Zwei starke Frauen folgen auf Jürgen Klopp. Nach dem Brexit werden mit einem Preis die zwischenmenschlichen Beziehungen gefeiert.

Zwei Frauen, die sich um die Brücken zwischen Deutschland und Großbritannien verdient gemacht haben, werden am Mittwoch mit dem „Freundship-Award“ ausgezeichnet.

Die britische Botschaft und die British Chamber of Commerce in Germany (BCCG) haben den Preis gemeinsam ins Leben gerufen, auch, um nach dem Brexit mit neuen Formen die deutsch-britische Freundschaft zu stärken und zu feiern.

Es war die spannendste Zeit meines Lebens.

Anja Gockel

Bei einer großen Gala im DZ-Gebäude am Pariser Platz wird die 2022 verstorbene britische Modedesignerin Vivienne Westwood posthum für ihr Lebenswerk geehrt. Ihr Witwer, der österreichische Designer Andreas Kronthaler, wird den Preis entgegennehmen.

Verdienste um die Modestadt Berlin

Die Laudatio hält Anja Gockel, die während ihrer Wanderjahre einige Zeit mit der britischen Ikone zusammengearbeitet hat. „Es war die spannendste Zeit meines Lebens – Vivienne war mind blowing“, erinnert sich die Designerin, die kürzlich ihre jüngste Kollektion im Hotel Adlon vorgeführt hat, an die Londoner Lehrzeit.

Poetische Auseinandersetzung mit der Zeit. Die Britin Tacita Dean lebt in Berlin.
Poetische Auseinandersetzung mit der Zeit. Die Britin Tacita Dean lebt in Berlin.

© Studio A

Vivienne Westwood gilt als Erfinderin der Punk-Mode und hat auch einen beträchtlichen Beitrag zur Modestadt Berlin geleistet. Von 1993 bis 2005 lehrte sie im Rahmen von Blockseminaren Modedesign an der Universität der Künste. Dort konnten sich am Ende 65 Absolventen eines Diploms von ihr rühmen.

Von Berlin aus in die Tate Gallery

Die britische Künstlerin Tacita Dean ist die andere Preisträgern. Sie machte ausgerechnet von Berlin aus Karriere in ihrer Heimat. Die Werke, die in ihrer ersten Schau in der Tate Gallery of Modern Art gezeigt wurden, entstanden in ihrem Berliner Atelier. Das hatte wohl auch praktische Gründe, weil der Atelier-Raum in Berlin deutlich günstiger war als in London.

Die Turner-Preisträgerin gilt als wichtigste Vertreterin ihrer Generation und ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Filme, Video-Installationen, Zeichnungen und Fotografien.

„Deans poetische Auseinandersetzung mit dem Sein, der Zeit und der Vergänglichkeit bewegt Menschen in ihrer Heimat Großbritannien ebenso wie in Deutschland, wo sie seit mehr als zwei Jahrzehnten lebt“, begründet der BCCG-Präsident Michael Schmidt die Entscheidung der Jury.

Ihre Installation „Die Regimentstochter“ ist im Jakob-Kaiser-Haus zu sehen, ihr Werk „Diplomacy“ im britischen Foreign Office. Nicholas Cullinan, der Direktor der National Portrait Gallery London, wird die Lobrede halten. Zu den Förderern der Künstlerin gehörte auch der frühere britische Botschafter Simon McDonald, der ebenfalls zur Gala erwartet wird.

Gala mit David Chipperfield und Motsi Mabuse

Rund 300 Gäste nehmen teil an dem gesetzten Essen in der Axica Lounge, darunter Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Kultursenator Joe Chialo, der deutsche Botschafter in London, Miguel Berger, David Chipperfield und Frau Evelyn, die Tänzerin Motsi Mabuse und die britische Botschafterin Jill Gallard.

Sie freut sich besonders, dass zwei starke, erfolgreiche britische Frauen ausgezeichnet werden, zumal es viele Beispiele von Kooperationen im kulturellen Bereich gebe.

Ein signiertes Shirt von Jürgen Klopp

Damit das auch so bleibt, wird im Rahmen der Gala eine Tombola zugunsten des deutsch-britischen Jugendaustausches stattfinden. Dabei gibt es unter anderem ein Vintage-Kostüm von Vivienne Westwood und ein handsigniertes Liverpool-Shirt von Jürgen Klopp zu gewinnen.

Der in Deutschland und Großbritannien gleichermaßen beliebte und erfolgreiche Fußball-Trainer war vor drei Jahren der erste Gewinner des Freundship-Awards. Jill Gallard ist nicht die Einzige, die wunderbare Erinnerungen an die Preisverleihung im Stadion von Borussia Dortmund pflegt, obwohl diese damals noch unter Corona-Einschränkungen stattfinden musste.

Besonders die mitreißende Laudatio des deutsch-britischen Sängers und Autors Campino auf seinen Kumpel traf in die Herzen und blieb in Erinnerung. Genau um die Stärkung der menschlichen Bindungen zwischen beiden Ländern geht es schließlich bei dem Award.

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