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Berlin: Die beste Schule ist nur einen Mausklick entfernt

Eltern können ab sofort alles im Internet erfahren, vom Unterrichtsausfall über den Ausländeranteil bis zur Versorgung mit Lehrern

Angenommen Sie suchen eine Schule, haben mehrere zur Auswahl, kennen ein paar Vor- und Nachteile, können sich aber noch nicht entscheiden: Dann wäre der richtige Zeitpunkt für einen Mausklick ins Internet. Dort gibt es ab sofort zu jeder öffentlichen Schule Berlins eine Menge Informationen, an die man bisher gar nicht oder nur schwer herankommen konnte. Man erfährt, wie viel Unterricht ausfällt, wie hoch die Schwänzerquote ist, wie gut die Schule mit Lehrern versorgt und mit Computern ausgestattet ist.

Mit dem aufwändigen Projekt „Schulporträt“ will Bildungssenator Klaus Böger (SPD) mehr Transparenz erreichen. Eltern und Schüler sollen nicht mehr auf einen Tag der offenen Tür angewiesen sein, wenn sie mehr über eine Schule erfahren wollen. Eltern, die sich für eine Schule entschieden haben und sich dort einbringen wollen, können mit den Daten die internen Abläufe und Probleme besser einschätzen.

Der statistische Teil ist akribisch aufgearbeitet. Dort gibt es beispielsweise nicht nur Daten über den Ausländeranteil, sondern auch über den Anteil der Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache. Auf diese Weise werden auch türkischstämmige oder russlanddeutsche Schüler erfasst, die zwar einen deutschen Pass haben, aber zu Hause kein Deutsch sprechen.

Das „Schulporträt“ besteht aber nicht nur aus Statistik. Darüber hinaus soll jede Schule ihr spezifisches Unterrichtsprofil beschreiben, ihr Schulprogramm, die speziellen Projekte, Modellversuche, Partnerschaften darlegen oder auch, wie viele Lehrer an Fortbildungen teilnehmen. Frei gestellt wird es den Schulen, ob sie auch die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten oder die Abschlussberichte der Schulinspektionen veröffentlichen, die im Februar beginnen. Mit einem Link können die Schulen auf den eigenen Internetauftritt verweisen.

Sieben Schulen haben an dem Pilotprojekt teilgenommen, in dem die Handhabung des „Schulportäts“ erprobt wurde. Zu den Versuchsschulen gehörte auch die Weddinger Erika-Mann-Grundschule, deren Leiterin Karin Babbe gestern sehr zufrieden war. Skeptisch stand sie aber einer Tabelle gegenüber, in der die Verwaltung festhält, ob der Unterricht von Fachlehrern geleistet wird oder von fachfremden Pädagogen: Nach dieser Tabelle werden die meisten Fächer an ihrer Schule fachfremd unterrichtet, weil in der Grundschule noch nicht so sehr nach Fachlehrern unterschieden wird. Diese Tabelle ist relevanter für Oberschulen, die stärker fachbezogen unterrichten.

Die Schulporträts findet man unter www.senbjs.berlin.de. Dort „Schule“ anklicken und das Stichwort „Schulverzeichnis“.

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