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Berlin: Die Europarty am Kurfürstendamm war für den Einzelhandel kein Erfolg

Für die Einzelhändler am Kurfürstendamm und an der Tauentzienstraße war die Europarty am vergangenen Wochenende nach Angaben des Gesamtverbandes des Einzelhandels kein geschäftlicher Erfolg. Viele Läden hätten von der Möglichkeit einer verlängerten Öffnung gar keinen Gebrauch gemacht, sagte Verbandssprecher Gernot Barzin gestern.

Für die Einzelhändler am Kurfürstendamm und an der Tauentzienstraße war die Europarty am vergangenen Wochenende nach Angaben des Gesamtverbandes des Einzelhandels kein geschäftlicher Erfolg. Viele Läden hätten von der Möglichkeit einer verlängerten Öffnung gar keinen Gebrauch gemacht, sagte Verbandssprecher Gernot Barzin gestern. Für die Feier hätten Geschäfte mit einer Ausnahmegenehmigung bis zum späten Abend verkaufen dürfen.

Am Sonnabend habe nur eine Hand voll Händler zwischen Uhlandstraße und Passauer Straße die Geschäfte nach 18 Uhr noch geöffnet gehabt, daneben noch ein Geschäft im Europa-Center. "Wenn die großen Flaggschiffe des Handels sich nicht an längeren Öffnungen beteiligen, zieht der Einzelhandel nicht mit", sagte Barzin. Im KaDeWe hatte der Betriebsrat einer Öffnung des Hauses am Sonntag nicht zugestimmt. Auch der Kaufhof am Alex, der in den vergangenen Wochen mit seinen Sonntagsöffnungen Wirbel verursacht hatte, blieb am Sonntag geschlossen.

Mit der Europaparty sei nicht unbedingt kaufkräftiges Publikum für den Einkauf angesprochen worden, sagte Barzin weiter. Der Einzelhandel halte aber weiterhin an der Forderung nach einer Abschaffung des Ladenschlusses fest. Bei den derzeitigen Ausnahmeregelungen gebe es zu viele Händler, die benachteiligt werden.

Es gab aber auch, wie berichtet, Geschäfte, die sehr zufrieden waren. Nach ihren Angaben hatten Hunderttausende die Gelegenheit zu einem Seitensprung von den Ess- und Trinkständen der Party in die Läden daneben genutzt. Auch mit dem Umsatz waren zahlreiche Geschäfte zufrieden. Übereinstimmend bemängelt wurde allerdings, dass die großen Häuser sich nicht beteiligt hatten. Sie würden eine Sogwirkung ausüben und auch das Geschäft in den kleineren Läden ankurbeln, hieß es übereinstimmend bei den Befragten.

Sozialsenatorin Beate Hübner (CDU) hat sich unterdessen erneut für eine rasche Änderung des Ladenschluss-Gesetzes ausgesprochen. Die Entwicklung der vergangenen Wochen habe gezeigt, dass ohne weitere Verzögerungen über die Bundesrats-Initiative des Landes Berlin mit einer wöchentlichen Öffnungszeit bis 22 Uhr entschieden werden müsse, hieß es in einer Mitteilung der Senatssozialverwaltung von gestern. Das geltende Gesetz entspreche nicht mehr den Bedürfnissen der Menschen und müsse angepasst werden.

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