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Berlin: Die Friedensstifter

Stefanie Stretz und Felix Falkenhahn sind Masseure. Sie kneten Festtagsstress einfach weg

So läuft es manchmal in Science- Fiction-Filmen: Der Raumfahrer schlägt sich durchs menschenunfreundliche All. Und landet plötzlich auf einem Oasen-Planeten, einem Garten Eden, in dem es wohlig warm ist. Die Menschen dort sind freundlich, behutsam umsorgen sie Körper und Seele des Reisenden.

So kann es auch in der Realität laufen: Wie der Raumfahrer fühlt man sich, wenn man sich aus der nassen Kälte des Berlin-Universums in die kleine Massage-Praxis in der Dunkerstraße, Nähe Helmholtzplatz, rettet – mit Nackenschmerzen oder Burn-Out-Syndrom, mit einem Tennisarm oder einer von der Computermaus strapazierten Hand.

In dem hellen Raum blühen große, rote Paradiesblumen. Es duftet nach Tee, Gebäck und Weihnachtsduft verströmenden Ölen. Sonst ist es noch ziemlich leer hier – die „Einheimischen“ sind selbst erst vor ein paar Wochen angekommen. Im November haben Stefanie Stretz und Felix Falkenhahn ihre Praxis für Massage und Körpertherapie eröffnet, ihren „Schutzraum in der feindlichen Welt“, wie Felix Falkenhahn sie nennt.

Es geht um Entspannung und Heilung. „Der Übergang ist fließend“, sagt Stefanie Stretz. Und Felix Falkenhahn ergänzt: „Wir helfen den Leuten, in ihre Kraft zu kommen und ihre Selbstheilung zu aktivieren.“ Sie wollten einen „Raum schaffen, wo man sich fallen lassen kann, Probleme von der Seele reden“. Oder einfach nur da liegen, während Öle und Berührungen wirken, ganz nach Wunsch. Willkommen auf dem exotischen Planeten der Freundlichkeit und Gesundheit. Wer ihn wieder verlässt, nimmt neues Wissen mit: Die beiden vermitteln ihren Patienten, wie man Anspannung im Alltag meistert.

Sie wirken ausgeglichen, zufrieden, mit sich, mit dem anderen – Partner im Leben und im Beruf. Gemeinsam sind sie in ihrem Idyll angekommen. Beide haben ganz unterschiedliche Odysseen hinter sich: Felix Falkenhahn war während seines Ethnologie- und Geografiestudiums als Menschenrechtsbeobachter in Mexiko. Dort hat er gesehen, wie die Leute sich gegenseitig umbrachten. Als Ausgleich zum aufreibenden Job beschäftigte er sich mit Entspannung und Massage. Wieder zurück in Berlin, belegte er Seminare: über Massage, Körpertherapie, Kurse für angehende Heilpraktiker. Dann gab er sein altes Leben auf: „Jetzt leiste ich Friedensarbeit am Körper.“

In einem der Kurse lernte er Stefanie kennen. Sie hatte eine kaufmännische Ausbildung hinter sich, war durch die Welt gereist, hatte in einem Rohkost-Kurzentrum in Frankreich gearbeitet und in einer Kommune gelebt. „Ich wusste lange nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte“, sagt die 28-Jährige. Doch dann ist sie „auf die Gesundheitsschiene gekommen“.

Die Weihnachtszeit ist für beide „eine besondere Zeit der Herzöffnung“. Und er liebt am Advent die friedvolle Atmosphäre. Heilig Abend ziehen sie sich auf einen ganz anderen, aber ebenso idyllischen Planeten zurück: das Holzhäuschen seiner Eltern auf dem Land.

Stefanie Stretz & Felix Falkenhahn

Dunckerstraße 67, Prenzlauer Berg,

Tel. 44 71 91 19

www.massageundkoerpertherapie.de

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