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Berlin: Die Geschäfte ändern sich

Filialisten bringen Bewegung in die Karl-Marx-Straße in Neukölln: Media Markt zieht um, Möbelkette übernimmt Hertie-Haus

Media Markt expandiert weiter in Berlin: Gestern eröffnete die Elektronikmarkt- Kette an der Greifswalder Straße / Ecke Ostseestraße in Prenzlauer Berg ihre elfte Filiale in der Stadt. Doch damit nicht genug: Auch in Neukölln investiert der Konzern. Die dortige Media-Markt-Filiale soll aus dem Sinn-Leffers-Haus an der Karl-Marx-Straße in die nahen „Neukölln-Arcaden“ umziehen.

An der Karl-Marx-Straße gibt es noch mehr Veränderungen: Wie berichtet, will Karstadt-Quelle sein Hertie-Kaufhaus bis zum Jahresende an die österreichische Möbelhauskette Leutz/Neubert verkaufen. „Beide Seiten haben sich definitiv geeinigt“, bestätigte Baustadträtin Stefanie Vogelsang (CDU) dem Tagesspiegel. Durch die Umwandlung zum Möbelhaus entstehe bald „ein neuer Publikumsmagnet“, freut sich die Stadträtin. Früher habe Hertie die größte Anziehungskraft in der Straße gehabt; doch nun sei das Kaufhaus heruntergekommen und „zum Schnäppchenmarkt degradiert“ worden.

Der Media Markt ist noch Mieter im Sinn-Leffers-Haus an der Karl-MarxStraße 101-105. Jetzt aber habe die Filiale den bis Mitte 2006 gültigen Vertrag gekündigt und „um eine vorzeitige Auflösung zum Jahresende gebeten“, sagte Sinn-Leffers-Manager Frank Blumenthal auf Nachfrage. Er erklärt sich den Wegzug damit, dass „unser Standort nicht sehr attraktiv ist“. Media Markt selbst äußert sich grundsätzlich nicht zu geplanten Standorten.

Sinn Leffers will seine eigene Niederlassung in dem Gebäude zum Jahresende stark verkleinern. Von der 6000 Quadratmeter großen Modehandlung soll nur der „Fashion-Discount“ auf 1500 Quadratmetern übrig bleiben. Die Maßnahme ist eine Folge der wirtschaftlichen Probleme des Mutterkonzerns Karstadt-Quelle. Die Sinn-Leffers-Filiale in Charlottenburg soll Ende 2005 sogar komplett schließen.

Für die frei werdenden Flächen im Neuköllner Haus sucht Sinn Leffers neue Interessenten. Die Verhandlungen seien „noch zu vage, um etwas darüber zu sagen“, so Manager Blumenthal. Er hofft, dass neue Mieter einen Teil des Personals der Modehandlung übernehmen. Denn im „Fashion-Discount“ könne nur ein kleiner Teil der 59 Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden.

Für den Media Markt haben die Neukölln-Arcaden einen Bauantrag gestellt, um das Zentrum passend umzugestalten. Der Centermanager war gestern nicht für Auskünfte erreichbar. Platz für den Elektronikmarkt ist jedoch vorhanden: Seit dem Frühjahr stehen Räume eines ehemaligen Makro-Markts leer. Außerdem will die Modehandlung Wöhrl ihre Verkaufsfläche im Center reduzieren.

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