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Berlin: Die Influenza ist da

Experten raten: Bei den ersten Symptomen sofort zum Arzt

Die Grippe hat Berlin errreicht. Die Zahl der Influenza-Erkrankungen hat in den letzten Tagen stark zugenommen, sagt Udo Buchholz, Epidemiologe am Berliner Robert-Koch-Institut. Derzeit haben überwiegend Klein- und Schulkinder unter der Krankheit zu leiden, aber auch in anderen Altersgruppen sei die Tendenz ansteigend. In zwei bis drei Wochen rechnen die Experten mit dem Höhepunkt der Welle.

Die Grippeerreger arbeiten sich seit Wochen aus Süddeutschland Richtung Norden voran. Mit einer außergewöhnlich heftigen Epidemie rechnen die Fachleute in Berlin nicht, weil der Impfstoff, mit dem viele Patienten im vergangenen Herbst gegen die Grippe immunisiert wurden, exakt gegen den derzeit grassierenden Erreger schützt.

Jetzt, da die Grippe auch hier ausgebrochen ist, sei es für eine Schutzimpfung schon sehr spät, sagt Buchholz, da der Schutz erst nach zehn bis vierzehn Tagen wirksam werde. Deshalb setzen die Mediziner bei nicht geimpften Patienten auf Arzneien. Vor allem chronisch Kranke und über 60-Jährige sollten beim ersten Anzeichen einer Grippe sofort den Arzt aufsuchen, rät Buchholz. Denn mit den Medikamenten könne man das Schlimmste – eine Influenza kann tödlich verlaufen – verhindern. „Zwei Tage nach den ersten Symptomen ist es für so eine Behandlung aber zu spät.“

Die Influenza unterscheidet sich deutlich von einer einfachen Erkältung: Die typischen Beschwerden wie trockener Husten, Kopf- und Gliederschmerzen kommen sehr plötzlich und sind von Fieber über 38,5 Grad begleitet. „Man fühlt sich richtig krank“, sagt Buchholz. Dagegen wird eine Erkältung nur langsam stärker, Fieber ist dabei selten.

Die Grippe-Berichte des Robert-Koch-Institutes dienen vor allem der Information der Ärzte. Wenn zur Zeit einer Grippewelle ein Patient mit den typischen Symptomen zum Arzt kommt, kann dieser mit hoher Sicherheit eine Influenza diagnostizieren – und zwar ohne aufwändige Laboruntersuchungen. Für seine Berichte wertet das Institut stichprobenartig Abstriche von Kranken aus wie auch die Zahl derjenigen Patienten, die mit Atemwegserkrankungen ihren Hausarzt aufsuchen.

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