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Berlin: Die Lehrer als Opfer

WACHSENDES PROBLEM Gewaltvorfälle an Schulen beschäftigen die Öffentlichkeit immer wieder. Schon 1998 warnte der damalige Leiter des Landesschulamtes, Wilfried Seiring, dass die „brutalen Überfälle mit Waffen“ zugenommen hätten.

WACHSENDES PROBLEM

Gewaltvorfälle an Schulen beschäftigen die Öffentlichkeit immer wieder. Schon 1998 warnte der damalige Leiter des Landesschulamtes, Wilfried Seiring, dass die „brutalen Überfälle mit Waffen“ zugenommen hätten. Beunruhigend sei die „überproportionale Beteiligung Jugendlicher nicht deutscher Herkunft“, stellte der SPD-Mann fest. Damals gab es jährlich rund 300 Gewalttaten, die von Schulen gemeldet wurden. Sechs Jahre später waren es fast doppelt so viele – 590.

UNGLEICHE VERTEILUNG

Die Mehrzahl der Gewalttaten ereignet sich an Hauptschulen. Obwohl sie nur zehn Prozent der Schüler haben, spielt sich hier ein Drittel der Fälle ab. Aber auch Gesamt- und sogar Grundschulen sind häufig betroffen. Schlagzeilen machte 1997 ein Überfall kurdischer Jugendlicher mit Messern auf die Neuköllner Thomas Morus-Hauptschule. Als Morus-Schüler den Mord an Hatun Sürücü verteidigten, wandte sich der Schulleiter an die Öffentlichkeit.

LEHRER ALS OPFER

Pädagogen sind zunehmend gefährdet. Während sie früher nur vereinzelt zu Schaden kamen, müssen sie jetzt pro Jahr etwa 100 Fälle von Körperverletzungen ertragen. Staatssekretär Thomas Härtel (SPD) bezeichnete dies bereits 2003 als „besonders Besorgnis erregend“. Im Jahr 2001 etwa gab es nur rund 40 Übergriffe auf Lehrer. An der Tagesordnung sind Beleidigungen. Jetzt berichteten Lehrer beispielsweise, dass einer Kollegin das Tafelwasser über den Kopf geschüttet wurde. Die Lehrer der Rütli-Schule klagten darüber, dass sie immer wieder als Ziel von Wurfgeschossen dienten. sve

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