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Berlin: Die neue Hitliste: Jüdisches Museum gleich auf Platz zwei Tagesspiegel-Umfrage für 2002: Auch Alte Nationalgalerie lockte halbe Million Besucher, Pergamon-Museum vorn

Anderthalb Jahre nach seiner Eröffnung ist das Jüdische Museum schon das zweitbeliebteste Museum der Stadt. 650 000 Neugierige besichtigten es von Januar bis Dezember 2002 – nur das Pergamonmuseum wollten mehr Menschen sehen.

Anderthalb Jahre nach seiner Eröffnung ist das Jüdische Museum schon das zweitbeliebteste Museum der Stadt. 650 000 Neugierige besichtigten es von Januar bis Dezember 2002 – nur das Pergamonmuseum wollten mehr Menschen sehen. Das geht aus einer Besucherstatistik der größten Berliner Museen hervor, die der Tagesspiegel jetzt erstmals für 2002 zusammengestellt hat. Offizielle Zahlen der Kulturverwaltung liegen nur für 2001 vor. Insgesamt gingen 2002 etwa so viele Menschen in die Berliner Museen wie im Rekordjahr 2001. Damals waren es 8,740 Millionen.

Auch die Alte Nationalgalerie schoss sofort auf einen der obersten Plätze in der Beliebtheits-Rangliste. 520 000 Gäste kamen in den im Dezember 2001 nach langjährigen Modernisierungsarbeiten wiedereröffneten Stüler-Bau auf der Museumsinsel: Platz vier.

Die meisten anderen großen Museen mussten dagegen leichte Besucherrückgänge verzeichnen. Auch ins Pergamonmuseum gingen mit 800 000 Besuchern 45 000 weniger als noch 2001. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz insgesamt konnte sich jedoch über einen leichten Zuwachs freuen: 3,180 Milionen Besucher kamen auf die Museumsinsel, nach Charlottenburg oder Dahlem.

Die offiziellen Zahlen aller Berliner Museen für 2002 werden erst in einigen Monaten vorliegen: Sie werden vom Institut für Museumskunde in Dahlem gesammelt und veröffentlicht, wenn auch noch das kleinste deutsche Heimatmuseum sein Ergebnis an das Institut gemeldet hat. Dass es nicht schneller geht, ärgert auch den Museumsrefenten beim Kultursenator, Rainer Klemke. „Seit Jahren sitze ich denen deshalb im Nacken“ – doch auch die Versuche des Tagesspiegel, mit einem der Dahlemer Museumskundler zu sprechen, scheiterten am Montag. Im Jahr 2001 jedenfalls kamen so viele Menschen in die Berliner Museen wie nie zuvor: 8,740 Millionen. Das waren rund 620 000 mehr als im Jahr 2000 – trotz der Einbrüche bei den Touristenzahlen nach dem 11. September. „Seit 1996 haben wir 2,3 Millionen Besucher dazugewonnen – soviel, wie in Hamburg in einem Jahr ins Museum gehen“, sagt Klemke. Für 2002 erwartet die Kulturverwaltung keinen nennenswerten Zuwachs mehr – Stagnation auf hohem Niveau.

Holger Wild

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