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Berlin: Die Polizei rät: „Immer etwas tun“

Präventionswoche zeigt, wie man reagieren kann

Mit der Frage, wie man mit Gewalt und Aggression im öffentlichen Raum umgeht, beschäftigt sich auch die Berliner Polizei: Rund 60 sogenannte Anti-Gewalt-Schulungen für Erwachsene bietet die Polizei jährlich an. So auch am morgigen Donnerstag im Rahmen der „Präventionsaktionswoche“, die gestern startete. Hier werden bis Sonntag berlinweit von der Polizei knapp 300 Veranstaltungen zum Thema Kriminalitäts- und Verkehrsvorbeugung angeboten.

Georg von Strünk arbeitet seit einigen Jahren als Anti-Gewalt-Trainer bei der Polizei. Ihm sind die Ängste der Bürger und die Frage, wie sie für sich den öffentlichen Raum gegen aggressive Pöbler zurückerobern können, vertraut. „Wir empfehlen, immer etwas zu tun“, sagt der Kriminalhauptkommissar. Doch wichtig sei, wie man es tut, damit die Situation nicht eskaliert. Geübt wird das anhand von Rollenspielen – etwa, dass man andere Personen hinzuholt, selbst nicht aggressiv wird und bei seinen Forderungen gegenüber den Störern höflich und respektvoll bleibt. Dafür müsse man „bestimmte Verhaltensregeln abrufbar haben“. Denn eine Stresssituation blockiere oft die Denkfähigkeit, die meisten Menschen handelten dann aus dem Bauch heraus – oder gar nicht.

Verändert hätten sich diese Verhaltensstrategien im Laufe der Jahre kaum – im Gegensatz zur Vorgehensweise der Täter: Gerade bei Jüngeren sei die Bereitschaft, plötzlich zuzuschlagen größer geworden. Und „es geht jetzt hauptsächlich darum, das Opfer zu erniedrigen“, sagt Georg von Strünk. Diese veränderten Verhaltensweisen würden die Anti-Gewalt-Trainer bei ihren Schulungen berücksichtigen. tabu

Anti-Gewalt-Training am Donnerstag, 18–21 Uhr in der Keithstraße 30, Schöneberg. Anmeldungen und weitere Infos im Internet unter www.polizei.berlin.de oder unter der Rufnummer 46 64 91 43 04.

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