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Immer mehr Missbrauchsfälle aus dem Sport kommen ans Licht. Die Dunkelziffer dürfte aber noch viel höher sein.

© imago/Eibner

„Die Situation tut mir sehr leid“: Leichtathletik-Trainer gesteht sexuelle Belästigung von Athletinnen

Ein Leichtathletik-Trainer ist in Berlin wegen sexueller Belästigung und sexueller Übergriffe zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Opfer waren seine Athletinnen, eine davon minderjährig.

Egidijus P. arbeitet schon seit einiger Zeit nicht mehr hauptamtlich als Leichtathletik-Trainer. Und zumindest weibliche Personen unter 30 Jahren darf er in den nächsten drei Jahren generell nicht mehr trainieren. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat ihn am Donnerstag wegen sexueller Belästigung, sexueller Übergriffe und Herstellung jugendpornographischer Schriften zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

Außerdem darf er die genannten Athletinnen 36 Monate lang nicht hauptamtlich betreuen. P.s Opfer waren drei seiner Athletinnen, darunter eine Minderjährige, zur Tatzeit 17 Jahre alt.

P., der in seiner Funktion als Trainer in Berlin gearbeitet hatte, räumte alle Vorwürfe ein. Vorausgegangen war eine Absprache zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Bei einem Geständnis, so die Absprache, werde es maximal zu zwei Jahren Haft auf Bewährung kommen.

Bei einer Massage plötzlich die Unterhose einer Athletin heruntergezogen

Egidijus P. hatte im Juli 2020 im Grunewald bei einer Trainingseinheit eine Athletin massiert. Plötzlich, so die Anklage, habe er ihr die Unterhose heruntergezogen und sie im Intimbereich massiert. Bei anderer Gelegenheit habe er ihr das T-Shirt ausgezogen und an ihre Brust gefasst.

Die ganze Situation tut mir sehr leid.

Egidijus P., ehemaliger Leichtathletik-Trainer

Eine andere Athletin habe er bei einer Massage am Gesäß und im Intimbereich berührt. Bei einer 17-jährigen Athletin habe er seine Hand bei einer Massage an ihren unbekleideten Intimbereich und an ihr Gesäß geführt, um sich sexuell zu erregen. Anschließend habe er sie aufgefordert, sich selbst zu befriedigen.

17-Jährige bei Massage heimlich mit einer Kamera gefilmt

Im Juli 2016 habe er die 17-Jährige bei einer Massage heimlich mit einer Kamera gefilmt, die er unter Kleidern versteckt habe. Bei der Behandlung habe er wiederholt ihre linke und rechte Gesäßhälfte massiert.

P.s Verteidiger sagte im Namen seines Mandanten, P. bereue seine Taten. Die Grenzüberschreitungen hätten nicht passieren dürfen. Er wolle den Zeuginnen einen Auftritt vor Gericht ersparen.

P. selber sagte anschließend: „Die ganze Situation tut mir sehr leid. Was auch immer geschehen ist, dafür kann ich mich nur entschuldigen.“

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