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Aussteigen, bitte. Der U-Bahnhof Friedrichstraße wird für rund 16 Monate Endstation für Züge aus Alt-Tegel. Deshalb baut die BVG eine weitere Ausgangstreppe. Foto: dpa

© dpa

Berlin: Die U 6 macht dicht

Heute Abend wird der Verkehr zwischen Friedrichstraße und Französischer Straße unterbrochen Rund 16 Monate müssen Fahrgäste 500 Meter laufen oder in einen staugefährdeten Bus umsteigen.

Nun ist Laufen angesagt: Am heutigen Sonnabend unterbricht die BVG gegen 21 Uhr den Betrieb auf der U-Bahn-Linie U 6 (Alt-Tegel–Alt-Mariendorf) zwischen den Stationen Friedrichstraße und Französische Straße. Erst Ende Oktober 2013 sollen hier wieder Züge fahren – durch einen neuen Tunnel. Um hier einen neuen Bahnhof bauen zu können, auf dem später auch zu den Zügen der U 5 (Hönow–Hauptbahnhof) umgestiegen werden kann, wird die U 6 jetzt unterbrochen. Der alte Tunnel muss abgerissen werden. Die BVG rät, wie berichtet, den Abschnitt ohne U-Bahn-Verkehr zu Fuß zurückzulegen.

Die Busse der Linie 147 (Puschkinallee/Elsenstraße–Hauptbahnhof) werden in diesem Bereich zwar umgeleitet, drohen aber, in erwarteten Staus stecken zu bleiben. Der rund 500 Meter lange Weg kann zu Fuß wahrscheinlich meist schneller zurückgelegt werden als mit dem Bus. Knapp zehn Minuten hat die BVG für den Marsch zwischen den beiden Stationen veranschlagt.

Wer nicht oder schlecht Laufen kann, ist dagegen auf den Bus angewiesen. Dieser hält jedoch nicht direkt am U-Bahnhof Französische Straße. Weil es dort zudem keinen Aufzug gibt, empfiehlt die BVG, die Bushaltestelle Stadtmitte zu nutzen, wo es – wie im Bahnhof Friedrichstraße – einen barrierenfreien Zugang zur U 6 gibt.

Umsteigen müssen die Fahrgäste zunächst auch noch auf einem anderen Streckenabschnitt der U 6. Bis zum 21. August gibt es im Norden zwischen den Bahnhöfen Schwartzkopffstraße und Friedrichstraße sowie im Süden zwischen Hallesches Tor und Französische Straße Pendelbetrieb im Abstand von jeweils zwölf Minuten tagsüber. Auf den anderen Abschnitten im Norden und Süden sind die Züge weiter alle fünf Minuten unterwegs.

Wer den gesperrten Steckenabschnitt nur passieren will, kann unter anderem auf die Züge der S-Bahn, die den Nord- Süd-Tunnel durchfahren, ausweichen. Auch ein Umfahren über die Ringbahn ist möglich. Da dabei zum Teil mehrfach umgestiegen werden muss, kann der Fußweg aber schneller sein. In anderen Städten, etwa in Paris, müssen sogar im Normalbetrieb zum Teil fast so lange Strecken zu Fuß absolviert werden.

Als Anreiz zum Laufen gibt die BVG 30 000 „Stempelkarten“ aus. Wer die 17 enthaltenen Felder in den Bahnhöfen Friedrichstraße oder Französische Straße täglich entwertet und die Karte dann an die BVG schickt, kann eine Bahnfahrt nach Hamburg gewinnen.

Und wer wissen will, wie der Tunnel aussieht, der nun abgerissen wird, kann ihn am Sonntag nochmals durchlaufen. Gratisführungen gibt es zwischen 10 Uhr und 15 Uhr; allerdings nur für insgesamt 5000 „Tunnelwanderer.“ Karten gibt die BVG um 9.30 Uhr, 11.30 Uhr sowie um 13.30 Uhr an der Ecke Friedrichstraße/Georgenstraße aus. An der Tunnelwand soll der künftige U-Bahnhof projiziert werden. Zu diesem „Tunneltag“ haben auch rund 40 Geschäfte in diesem Bereich von 13 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Autofahrer haben noch eine Schonfrist bis zum 13. Juli. Dann aber erwischt es auch sie. Wegen des U-Bahn-Baus wird die südliche Fahrbahn Unter den Linden zwischen Glinkastraße und Charlottenstraße voraussichtlich bis 23. Juni 2016 gesperrt. Auf der Nordfahrbahn sind nur Fahrten Richtung Westen möglich. Auch die Friedrichstraße wird am 13. Juli zwischen Behrenstraße und Unter den Linden dicht gemacht – allerdings „nur“ bis Mitte Juli 2013. Klaus Kurpjuweit

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