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Berlin: DIE GARDEROBENFRAU

Böllerei find’ ich nervig, private Silvesterplanung eher anstrengend – also arbeite ich an Silvester, jetzt schon im dritten Jahr hintereinander. Ich bin Garderobenfrau im C23, das ist einer der Clubs der Kulturbrauerei.

Böllerei find’ ich nervig, private Silvesterplanung eher anstrengend – also arbeite ich an Silvester, jetzt schon im dritten Jahr hintereinander. Ich bin Garderobenfrau im C23, das ist einer der Clubs der Kulturbrauerei. Pro Teil zwei Euro. Die stressigste Zeit sind die Minuten vor Mitternacht, wenn alle ihre Jacken abholen, um vor der Tür das Feuerwerk zu sehen. Wer das stressfrei erleben will, sollte schon eine halbe Stunde vor Mitternacht kommen, am besten mit einem Getränk in der Hand, damit er sich draußen nicht wieder anstellen muss. Ich selbst bleibe natürlich im Haus, muss ja aufpassen. Hin und wieder stecken mir Gäste nicht bloß ihre Marken, sondern auch Telefonnummern zu. Die nehme ich an und lächele. Anrufen werd’ ich aber nicht, das fände mein Verlobter nicht lustig. Was ich nicht lustig finde: Wenn der Martin seine Jacke abgibt, und in den Ärmeln stecken gleich noch die Jacken vom Thomas und der Laura mit drin. Nein, danke.

Sarah Schmidt, 28, arbeitet im C23 der Kulturbrauerei. An Silvester läuft hier Chartsmusik und Techno.

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