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Berlin: Diepgen hat die Nase vorn

BERLIN (za).In der Wählergunst liegt die SPD vor der CDU.

BERLIN (za).In der Wählergunst liegt die SPD vor der CDU.Könnte der Regierende Bürgermeister aber direkt vom Volk gewählt werden, hätte der langjährige Amtsinhaber Eberhard Diepgen (CDU) die Nase weit vor dem SPD-Spitzenkandidaten Walter Momper (SPD).46 Prozent der Wahlberechtigten Berliner würden sich für Diepgen, 32 Prozent für Momper entscheiden, ergab die Infratest/dimap-Umfrage.

"Erneut scheint Diepgen von seinem Amtsbonus zu profitieren", vermuten die Meinungsforscher.Schon vor vier Jahren, als er den Wahlkampf gegen die damalige SPD-Spitzenkandidatin Ingrid Stahmer bestritt, lag der CDU-Politiker mit 50 zu 34 Prozent eindeutig vorn.Die Vorlieben der Wähler sind aber unterschiedlich verteilt.Bei den 25- bis 34jährigen ist Momper populärer als Diepgen.Auch bei den Befragten mit besserer Ausbildung liegt der SPD-Mann vorn.Die Frauen verteilen ihre Gunst gleichmäßig auf Diepgen und Momper, die Männer bevorzugen den CDU-Regierungschef.Mit 91 Prozent Zustimmung stehen die CDU-Anhänger fast geschlossen hinter ihrem Kandidaten, während die Sympathisanten der SPD auf Momper nicht eindeutig festgelegt sind: 37 Prozent würden Diepgen vorziehen.Bei der PDS-Wählerschaft (54 Prozent) ist Momper beliebter als in den eigenen Reihen; auch bei den Grünen-Anhängern (46 Prozent) kommt er sehr viel besser an als der CDU-Konkurrent.

Obwohl auch Momper schon Regierender Bürgermeister war (1989/90 in einer Koalition von SPD und Alternativer Liste), rechnen ihm die Wähler dies nicht an.In 9 von 10 abgefragten Kompetenzbereichen liegt Diepgen deutlich vorn.Mehr als die Hälfte der Bürger loben ihn als "politisch erfahrener, führungsstärker und eher in der Lage, Berlin nach außen zu vertreten".Nur im klassischen Politikfeld der Sozialdemokraten, der Sozialpolitik, wird Momper eine größere Kompetenz zugesprochen als Diepgen.Allerdings ist der Abstand nicht sehr groß."In allen von Infratest/dimap durchgeführten Erhebungen vor Landtagswahlen lag der SPD-Kandidat im Bereich Soziales stets deutlicher vor dem CDU-Konkurrenten, als dies bei Momper und Diepgen der Fall ist", heben die Meinungsforscher hervor.Das gilt auch für Berlin: 1995 hielten 52 Prozent der Befragten die SPD-Spitzenfrau Ingrid Stahmer für "sozialer eingestellt." Von Diepgen glaubten dies nur 12 Prozent.

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