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Diskriminierung: Homophobe Attacke in Schöneberg

Unbekannte haben am Dienstagabend in Schöneberg einen Mann wegen seiner vermeintlichen Homosexualität beleidigt und bedroht. In den vergangenen Wochen wurden in Berlin wiederholt Homosexuelle Opfer von Gewalttaten.

Die Taten ähneln sich: Ohne erkennbaren Grund haben Unbekannte am Dienstagabend einen Mann in Schöneberg beleidigt – wegen seiner vermeintlichen Homosexualität. Die Jugendlichen bedrohten den 35-Jährigen und liefen dann vor Eintreffen der Polizei weg. Das Landeskriminalamt ermittelt. In den vergangenen Wochen waren wiederholt schwulenfeindliche Schläger in der Stadt unterwegs. Das Anti-Gewalt-Projekt „Maneo“ hatte deshalb gemeinsam mit dem Lesben- und Schwulenverband zu einer Mahnwache im Volkspark Friedrichshain aufgerufen – Motto: „Homophobie und Hassgewalt dürfen keinen Platz in Berlin haben.“ In dem Park waren Homosexuelle unabhängig voneinander von einer vierköpfigen Männergruppe zusammengeschlagen worden. Die Opfer wurden Polizeiangaben zufolge von den Angreifern gefragt, ob sie schwul seien. Zwei Wochen zuvor hatte ein Mann ein schwules Paar im Treptower Park erst als „Schwuchteln“ beschimpft und dann einen der beiden Homosexuellen mit einem Messer verletzt.

Bei „Maneo“ werden seit Jahren Übergriffe gezählt, die einen schwulenfeindlichen Hintergrund haben. Von allen eingegangenen Meldungen kämen nur diejenigen in die Statistik, teilte die Initiative mit, bei denen zweifelsfrei feststehe, dass es sich um einen homophob motivierten Übergriff handele. Im vergangenen Jahr blieben 225 Fälle übrig, 2008 waren es 186, im Jahr davor 189. Initiative und Polizei gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

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