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Berlin: Diskussionen nach dem Gottesdienst ST. MATTHIAS

In kleinen Grüppchen stehen die Kirchgänger vor ihrem Gotteshaus in der Sonne. Die Messe in der St.

In kleinen Grüppchen stehen die Kirchgänger vor ihrem Gotteshaus in der Sonne. Die Messe in der St. MatthiasKirche auf dem Winterfeldtplatz ist gerade zu Ende gegangen. Erst kurz vor dem Ende des Gottesdienstes hat der Kaplan den Brief des Erzbischofs verlesen – und unkommentiert im Kirchenschiff verhallen lassen. Die Gemeide wird gesegnet in den Frühling entlassen. Die Gottesdienstbesucher lassen die Entschuldigung des Kardinals jedoch nicht ohne Kommentar. Maja Kluy aus Schöneberg nennt den Brief mutig. „Jeder Vorstand kann die Sache hinschmeißen, der Erzbischof aber nicht.“ Deshalb ist Maja Kluy bereit, dem Kardinal zu vergeben. Schließlich ist es bei den Katholiken üblich, seine Fehler einzugestehen, und es wäre eine Sünde, nicht zu verzeihen. Ein andere Dame ist unzufrieden. Der Brief sei das Mindeste, was man habe erwarten können. Aber eigentlich hätte Sterzinsky „die Konsequenz ziehen müssen und in allen Ehren zurücktreten, um das Erzbistum Berlin nicht weiter zu beschädigen.“ Denn schließlich laufe bei den Finanzen schon seit zehn Jahren etwas schief. Dass der Rücktritt kirchenrechtlich durchaus möglich ist, das betont ein junger Mann, der selbst mal Priester werden wollte. Auch er will einen neuen Erzbischof. Diesen Weg findet ein anderes Gemeindemitglied zu leicht: „Die Situation ist bedauerlich. Aber wer das Kind in den Brunnen geschmissen hat, der muss es auch wieder rausholen.“ abi

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