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Berlin: DNA-Proben: Verwechslung möglich

Beweismittel im Landeskriminalamt stehen teils offen herum. Einer Putzfrau fielen welche herunter

Im Landeskriminalamt kann es leicht zur Verwechslung von DNA-Proben kommen, weil diese zum Teil offen herumstehen. Dies zeigte jetzt eine Panne, die weitreichende Folgen hätte haben können. Im Landeskriminalamt hatte eine Putzfrau fünf DNA-Proben zu Boden fallen lassen, die nach einem Babymord eingesammelt worden waren. Zum Glück war die Reinigungskraft ehrlich genug, den Vorfall nicht zu verschweigen.

Der Fall enthüllt nach Ansicht des grünen Rechtsexperten Volker Ratzmann die „desolate Organisation“ des Umgangs mit den Proben. „In der Erhebung dieser Daten liegt ein erheblicher Eingriff in die Grundrechte“, sagt Ratzmann. „Gerade weil die DNA-Analyse ein so hochrangiges Beweismittel ist, muss es verfahrenssicher verwahrt werden.“ Der Fall belege auch, dass die verbreitete These, wer nichts zu verbergen habe, der habe auch nichts zu befürchten, so nicht stimmt.

Das sieht die Polizei anders. Es sei der „betriebsmäßig normale Ablauf“, dass die Proben offen herumstünden, denn sonst würden sie schimmeln, sagt LKA-Sprecher Mirko Collatz. Untersucht werden sie erst, wenn sie trocken sind. „Mein Gott, da fällt eben mal was um“, sagte Collatz. „Wenn wir einen Treffer haben, machen wir ohnehin eine Gegenprobe.“ Spätestens dann würde sich die Verwechslung zeigen. „Nicht im Sinne des Erfinders“ sei allerdings, dass die Putzfrau offenbar Zutritt zu dem Raum mit den Proben gehabt habe: „Wie das passieren konnte, wird derzeit untersucht.“

Fatina Keilani

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