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Berlin: Dreiste Tarnung: Schleuser gaben sich als Zollfahnder aus Spezialeinsatzkommando nahm

58 illegale Einwanderer fest

Da staunten selbst hartgesottene Zöllner: Die 58 illegal nach Deutschland eingereisten Tschetschenen und Georgier saßen in VW-Transportern mit der Aufschrift „Zoll“, die gefälschte Behördenkennzeichen hatten. Die dreiste Schleuserbande war seit Monaten von polnischen und deutschen Behörden beobachtet worden, am Dienstagabend stoppte ein Spezialeinsatzkommando die vier VW-Kastenwagen auf der Autobahn A 12 kurz hinter dem Grenzübergang Frankfurt (Oder). In drei der Wagen waren die 58 Flüchtlinge zusammengepfercht, ein viertes Auto war randvoll beladen mit Zigaretten. Wie es bei der Polizei hieß, sollten die 20 Männer, 15 Frauen und 23 Kinder „mit großer Wahrscheinlichkeit nach Berlin gebracht werden“. Die Fahrer der Kastenwagen wurden festgenommen, eine Schwangere kam vorsorglich ins Krankenhaus. Alle Ausländer sollen nach Polen abgeschoben werden. An der Aktion waren 200 deutsche und 100 polnische Polizisten beteiligt.

Wie ein Sprecher der polnischen Grenzwacht gestern auf einer Pressekonferenz sagte, wurden in Polen sechs Personen festgenommen, darunter zwei Zollbeamte. Wenige Tage vor dem EU-Beitritt Polens betonte der polnische Zoll, dass „entschieden gegen Korruption unter den Mitarbeitern“ vorgegangen werde. Stunden zuvor waren am Berliner Ostbahnhof ein 37-jähriger indischer Schleuser und drei ebenfalls aus Indien stammende Geschleuste ohne Papiere festgenommen worden.

Die Zahl der in Deutschland erwischten Schleuser sank 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 1844. Diese brachten 5713 Ausländer über die Grenze, 2001 waren 9194 erwischt worden. Lieblingsgrenzen der Schleuser sind die nach Tschechien, Polen und Österreich. Die meisten Erwischten kamen aus dem Irak.

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