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Berlin: Dumm gelaufen

VON TAG ZU TAG Gerd Nowakowski über den zweitägigen StauMarathon Das Wetter konnte nicht besser sein, die Berliner standen zu Hunderttausenden am Straßenrand – und durften auch noch einen Weltrekord bejubeln. Kein Wunder, dass der Veranstalter in seinem Stolz über den riesigen Erfolg gleich weiterrennt – und sich verläuft: Der Marathon sollte auch 2004 an zwei Tagen stattfinden, meint der SCC.

VON TAG ZU TAG

Gerd Nowakowski über den zweitägigen StauMarathon

Das Wetter konnte nicht besser sein, die Berliner standen zu Hunderttausenden am Straßenrand – und durften auch noch einen Weltrekord bejubeln. Kein Wunder, dass der Veranstalter in seinem Stolz über den riesigen Erfolg gleich weiterrennt – und sich verläuft: Der Marathon sollte auch 2004 an zwei Tagen stattfinden, meint der SCC. Doch auf welche Langstrecke all jene Berliner geschickt wurden, die einfach nur durch die Stadt wollten, sollte nicht untergehen.

Es darf nicht sein, dass es 2004 erneut ein solches Verkehrschaos gibt – bei dem verzweifelte Autofahrer teilweise ihre Fahrzeuge verließen, weil es über lange Zeit weder vor noch zurück ging und andere von überforderten und uninformierten Polizisten von einer Staufalle in die nächste geschickt wurden. Die von den Zeitungen, auch dem Tagesspiegel, tagelang gedruckten Streckenpläne, bei denen vom Veranstalter so beruhigend differenziert und über die 42-Kilometer-Strecke verteilt der zeitliche Beginn und das Ende der Sperrungen zu lesen war – die konnte man in die Tonne treten, weil zum Beispiel am Sonntag schon um acht Uhr morgens die gesamte Strecke gesperrt wurde.

Ebenfalls zu bereden wäre, dass die nicht hoheitsbefugten Helfer des Veranstalters der überraschten BVG bereits um sieben Uhr morgens die Straße blockierten. Hinterher ist man schlauer: Die Polizei war immer gegen die Aufteilung auf zwei Tage, hatte im Vorfeld aber leider darauf verzichtet, das laut genug zu sagen. Sie hat außerdem den merkwürdigen Sperrzeiten des Veranstalters öffentlich nicht widersprochen – so konnte die Stadt ins planmäßige Chaos stürzen. Schön, dass wir das jetzt erfahren. Einziger Trost: Wir haben ein Jahr Zeit, es besser zu machen.

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