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E-Mail-Affäre: Schönbohm nennt Petkes Kandidatur "Ablenkmanöver"

Brandenburgs CDU-Parteichef Jörg Schönbohm hat die angekündigte Kandidatur des zurückgetretenen Generalsekretärs Sven Petke für dieses Amt als "Ablenkmanöver" bezeichnet.

Potsdam - Es habe immerhin Gründe dafür gegeben, "dass ich ihm den Rücktritt nahe legte", sagte Schönbohm der "Berliner Morgenpost". Der Innenminister hatte Petke wegen der E-Mail-Affäre der Brandenburger CDU aus dem Amt gedrängt. Verfahrensabläufe in der CDU-Landesgeschäftsstelle sollen einer Kommission unter Leitung von Parteivize und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns zufolge gegen das Bundesdatenschutzgesetz verstoßen haben.

Schönbohm kritisierte den Vorstoß Petkes, es im Kampf um die Nachfolge des Parteichefs zu Rededuellen bei Regionalkonferenzen der Partei kommen zu lassen. Er halte dies "mehr für Show", sagte Schönbohm den "Potsdamer Neuesten Nachrichten". Schönbohm warf Petke in der "Berliner Morgenpost" ferner vor, die Lagerbildung in der Union vertieft zu haben. Es wäre "fatal", wenn die "Spaltung der Partei" weiter voranschreiten würde und sich die beiden Lager so beschädigten, dass sie nach dem Wahlparteitag im Januar nicht mehr miteinander umgehen könnten. Nach Schönbohms Einschätzung hat Petke "nicht gelernt zu integrieren und andere mitzunehmen".

Es gilt als sicher, dass sich auch Junghanns um den Chef-Posten bewirbt. Schönbohm sprach sich in der Zeitung erneut für Junghanns als seinen Nachfolger aus. Er integriere, "wo Petke polarisiert". Auf die Frage, ob Petke gute Chancen habe gewählt zu werden, antwortete Schönbohm: "Das sehe ich nicht so". Er gehe im Übrigen davon aus, dass sich Junghanns dann zu einer möglichen Kandidatur erklären werde, wenn der genaue Termin für den Parteitag feststehe. (tso/ddp)

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