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Berlin: Ehefrau erschlagen: Lebenslänglich für Beamten

Die Frau stand im Badezimmer und frisierte sich, als der Finanzbeamte zuschlug. Norbert K.

Die Frau stand im Badezimmer und frisierte sich, als der Finanzbeamte zuschlug. Norbert K. hatte gehofft, dass die Richter von einer Affekttat ausgehen würden und die Strafe entsprechend geringer ausfällt. Das Landgericht aber sprach den 52-jährigen Mann aus Heiligensee am Mittwoch des Mordes schuldig. „Sie sind heimtückisch vorgegangen, nutzten die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers aus“, hieß es im Urteil. Eine verminderte Schuldfähigkeit sei nicht zu erkennen. Gegen Norbert K. erging lebenslange Haft.

Stundenlang hatten sie gestritten. Seine Frau habe ihm Vorhaltungen gemacht, sagte der Beamte. Die Kosmetikerin habe ihn völlig zu Unrecht verdächtigt, ins Bordell zu gehen. Am Morgen des 29. November 2011 verließ der Vater zweier Jungen kurz das gemeinsame Haus. Im Garten nahm er einen Ziegelstein auf. Er wickelte ihn auch noch in ein Handtuch und tauchte damit vor dem Bad auf. Die Frau stand vor dem Spiegel. „Ich habe spontan auf ihren Kopf eingeschlagen“, gab Norbert K. zu. Alles tue ihm sehr leid, er sei kein gewalttätiger Mensch, er liebe seine Frau immer noch.

Der Beamte war tatsächlich nie durch Gewalt aufgefallen. Er habe in der Ehe, als zweifacher Vater und im Beruf bis dahin gut funktioniert, sagte der Richter. Die 50-jährige Ehefrau habe mit einem solchen Angriff nicht rechnen können. Sie sei der überraschenden Attacke wehrlos ausgesetzt gewesen. K. habe seine Gefühle nach der Tat als eine Mischung aus Erschrecken und Erlösung über das Ende der Streitereien geschildert. Auch das spreche gegen eine „tiefgreifende Bewusstseinsstörung“, die bei einer Affekttat vorliegen muss. Die Leiche hatte Norbert K. in einem Wald vergraben. Zwei Wochen später wurde er gefasst. K.G.

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