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Berlin: Ehemalige Tierheimchefs vor Gericht Anklage sieht Schaden von 164 000 Euro

Im Tierheim-Skandal mahlten die Mühlen der Strafjustiz besonders langsam: Mehr als sechs Jahre nach Bekanntwerden finanzieller Unregelmäßigkeiten hat am Freitag der Prozess wegen Untreue gegen den damaligen Geschäftsführer Volker Wenk begonnen. Mit auf der Anklagebank sitzen seine Ehefrau und ein ehemaliger Mitarbeiter des Tierschutzvereins.

Im Tierheim-Skandal mahlten die Mühlen der Strafjustiz besonders langsam: Mehr als sechs Jahre nach Bekanntwerden finanzieller Unregelmäßigkeiten hat am Freitag der Prozess wegen Untreue gegen den damaligen Geschäftsführer Volker Wenk begonnen. Mit auf der Anklagebank sitzen seine Ehefrau und ein ehemaliger Mitarbeiter des Tierschutzvereins. Die Liste der Vorwürfe ist lang und bezieht sich zum Großteil auf den 72-jährigen Wenk. Insgesamt geht es um knapp 164 000 Euro. Der heutige Rentner nahm die Anklage mit Schweigen entgegen.

Es sind 284 Vorwürfe im Falle von Wenk, neun betreffen seine 63-jährige Frau. Sie hätten über manipulierte und verfälschte Rechnungen private Anschaffungen über die Buchhaltung des Tierschutzvereins abgerechnet. Die Ermittler listeten Anschaffungen wie Wäschetrockner, Cordhose, Geschirr oder Schubkarre, Steiff-Teddy, Rasenmäher und Laubbläser auf oder trugen Rechnungen über eine Teppichreinigung, Geburtstagsfeiern und sogar Bußgelder fürs Falschparken zusammen. Zudem geht es um ein angeblich unberechtigt aufgestocktes Gehalt für den 52-jährigen Mitangeklagten sowie um ein Darlehen, das Wenk aus Vereinsgeldern einer damaligen Vize-Chefin gewährt hatte. Die Hundetrainerin wurde bereits wegen Untreue zu 1350 Euro Strafe verurteilt.

Rund 15 Jahre lang leiteten Wenk und seine Ehefrau das vereinseigene Tierheim und waren zugleich im Tierschutzverein in führenden Positionen tätig. Im Herbst 2004 aber kam es zum Krach in den Büros des Tierheimes in Falkenberg. Zwei Jahre später erhob die Staatsanwaltschaft Anklage. In einem Zivilverfahren kam es nach viel Streit zum Vergleich. Wenk soll insgesamt 135 000 Euro gezahlt, jedoch stets darauf verwiesen haben, dass damit keine Anerkennung von Schuld verbunden sei. Seine Frau, bei der es laut Anklage um 1075 Euro geht, wies die Vorwürfe nun über ihren Anwalt zurück. Der Prozess geht am Freitag weiter. K.G.

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