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Tempelhof Tower

© ddp

Ehemaliger Flughafen: Flugschule will Towermuseum in Tempelhof

Der Kontrollturm des ehemaligen Flughafens Tempelhof soll zum Museum werden. Die Flugschule Tempelhof Aviators möchte den früheren Tower am Südende des hufeisenförmigen Gebäudekomplexes und die darunterliegenden Gebäude zu einem Flugplatzmuseum umgestalten.

Dazu haben die Gesellschafter des Unternehmens eine Stiftung mit einem Kapital von 500 000 Euro gegründet, sagte Jens Rosenow, der zu den Initiatoren gehört.

Die Deutsche Flugsicherung, derzeit noch immer Pächter, sei bereit, das Projekt mit Exponaten zu unterstützen, so deren Berliner Sprecher Stefan Jaekel. Schließlich befand sich in Tempelhof viele Jahre das Kontrollzentrum für den Luftverkehr im Osten Deutschlands, zuvor überwachten die Alliierten von hier aus die Luftkorridore. Bis zu der für Ende Oktober 2011 geplanten Eröffnung des neuen Flughafens BBI würde die DFS auch die Mietkosten übernehmen. Danach müsste die Stiftung das Towermuseum allein tragen.

Auch andere Pläne, die Luftfahrtgeschichte und die Vergangenheit des Flughafens als Stützpunkt der Alliierten in Tempelhof museal zu dokumentieren, sind weiter im Gespräch. Gegenwärtig werden alle realistischen Nachnutzungsvorschläge geprüft, sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. So will das Kreuzberger Technikmuseum den Nachkriegsteil seiner Luftfahrtsammlung, für den im Stammhaus an der Trebbiner Straße kein Platz mehr ist, in Tempelhof präsentieren. Vizedirektor Holger Steinle denkt seit langem an eine Kombination mit einem von der Industrie getragenen Luftfahrt-Erlebnispark.

Neue Chancen für das Vorhaben sieht Steinle, der auch Leiter der Luftfahrtabteilung des Museums ist, seit die Projektgesellschaft Adlershof Mitte vergangenen Jahres mit der Erstellung eines nachhaltigen Entwicklungskonzeptes beauftragt wurde. Fraglich ist dagegen, ob das Alliiertenmuseum eine neue Heimat in Tempelhof findet. Der jetzige Standort an der Clayallee hat seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Großobjekte wie der Hastings-Rosinenbomber, der Speisewagen des französischen Militärzuges und die Kontrollbaracke des Checkpoint Charlie stehen ungeschützt im Freien. Der ehemalige Direktor Helmut Trotnow hatte sich daher vehement für einen Umzug nach Tempelhof eingesetzt. Trotnow-Nachfolgerin Gundula Bavendamm will jedoch noch einmal „sehr ernsthaft“ einen möglichen Verbleib in Zehlendorf prüfen. Bis September will sie der Bundesregierung ein Zukunftskonzept „mit belegbaren Zahlen“ vorlegen.

Die Interessenten für eine museale Nutzung sehen sich jedoch nicht als Konkurrenten. „Je mehr dabei sind, desto attraktiver wird der Standort“, meint Holger Steinle. Rainer W. During 

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