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Knake_Werner

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Ehrenamt: Brunch, Ehrennadeln, Fortbildungen

Berlins Vereinssport ohne Ehrenamtliche? Undenkbar. All die Jugendtrainer und Wäschewascher, Schiedsrichter und Tränentrockner, Wimpelgestalter und Kuchenbäcker. Wie Freiwillige für ihren Einsatz geehrt werden.

Für manche gibt es eine kleine Aufwandsentschädigung, aber die heimlichen Helden freuen sich auch über Dankessymbole und -feiern. So ehrte jüngst der Landessportbund mehr als 50 Ehrenamtliche mit der LSB-Ehrennadel in Gold, Silber und Bronze sowie der Ehrenplakette. Auch die „Ehrenamtlichen des Jahres“ würden gekürt, dazu gab es Klarinettenmusik und Häppchen.

„Es ist wichtig, eine Anerkennungskultur zu schaffen“, sagt Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke). „Ich habe schon oft miterleben dürfen, was Auszeichnungen für eine schöne Erfahrung für die Ehrenamtlichen sind.“ Beim Berliner Freiwilligentag packte sie auch selbst mit an. Die Senatssozialverwaltung finanziert die Haftpflicht- und Unfallversicherung bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung für Helfer. Auch Aus- und Fortbildungen sind ein Gegenwert für die Einsatzbereitschaft. Das Land Berlin vergibt zudem den „Ehrenamtspass“.

Viel Erfahrung mit der Professionalisierung der Anerkennungskultur haben Malteser, Johanniter, das Rote Kreuz, Caritas, Stadtmission und auch der Paritätische Wohlfahrtsverband in Berlin gesammelt. Letzterer ist der größte soziale Träger in dieser Stadt. 49 000 hauptamtliche Mitarbeiter sind dort beschäftigt – und 39 000 ehrenamtliche. Gerade in der Pflege, bei der oft nur die so genannte ,Satt- und Sauber-Versorgung’ finanziert sei, gewinne das Engagement von Menschen, die aus eigenem Antrieb durch ihre Zuwendung die soziale Qualität erhöhen, an Bedeutung, sagt Paritäter-Pressesprecherin Elfi Witten. Bei der Finanzierung etwa von Hospizen wird das Engagement der Freiwilligen schon von den Behörden mit einberechnet – ohne dadurch aber feste Arbeitsplätze zu ersetzen.

Der Verband würdigt seine Helfer, indem er sie für die Ehrennadeln des Landes Berlin vorschlägt, eigene Ehrennadeln in Gold und Silber vergibt. Im Internet steht eine Galerie der Ehrenamtlichen mit Foto und Laudatio. Der Dankeschönbrunch für jährlich rund 100 Freiwillige richtet das Hotel Sylter Hof immer gern aus, Anfang Oktober ist Sozialsenatorin Heidi Knake- Werner als Gast mit dabei. Und dann träumen die Paritäter noch davon, was sie schon bei ihrer Ehrenamts-Studienreise im Jahr 2001 in New York erlebt haben: Dass bei Schülern das Engagement immer auf dem Zeugnis steht, und dass Studenten für ihre Uni-Noten Extrapunkte bekommen. Annette Kögel

Infos zu Ehrung und Versicherung:

www.berlin.de/buergeraktiv/

Annette Kögel

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