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Berlin: Ehrenmedaille für Bewahrer des Stadtbilds

Historische Bauten brauchen Zuwendung, sonst stehen sie nicht lange. Im Falle der Alten Bäckerei an der Wollankstraße 130 in Pankow und des Straßenbahndepots an der Wiebenstraße in Moabit bestand die Gefahr des Abrisses, hätten sich nicht in letzter Minute Retter gefunden.

Historische Bauten brauchen Zuwendung, sonst stehen sie nicht lange. Im Falle der Alten Bäckerei an der Wollankstraße 130 in Pankow und des Straßenbahndepots an der Wiebenstraße in Moabit bestand die Gefahr des Abrisses, hätten sich nicht in letzter Minute Retter gefunden. In Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt gelang es, privates Geld aufzutreiben, um die Bauten nicht nur denkmalgerecht zu sanieren, sondern auch in Besuchermagneten umzuwandeln. Die hundert Jahre Bäckerei mit ihrem originalen Inventar lebt als Handwerks und Kindheitsmuseum weiter. Das Meilenwerk ist als „Forum der Fahrkultur“ eine erste Adresse für Liebhaber alter Autos.

Die Retter der beiden Architektur- und Technikdenkmale wurden nun gestern mit der Ferdinand-von-Quastmedaille geehrt. Benannt ist der Orden nach dem ersten preußischen Landeskonservator. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer ehrte Ruthild Deus für die Wiederbelebung der Alten Bäckerei. Nicola Halder-Hass und ihr Ehemann Martin Halder wurden für ihren Einsatz um das 1964 stillgelegte Depot ausgezeichnet, eines der größten seiner Art in Europa. Die Senatorin wies darauf hin, dass Bürger-Engagement heute angesichts knapper Kassen wichtiger denn je sei. Das Beispiel zeige, dass sich der Kampf um historische Bauten für die Eigentümer wie für die Gesellschaft lohne. Sie sprach sich dafür aus, die Steuervergünstigungen für die Sanierung von historischen Bauten beizubehalten. Anderenfalls gehe privates Engagement zurück. H.C.

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