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Berlin: Eichel verhandelt über Wertheim-Areal Finanzministerium mit Erben

In den Streit um die wohl wertvollste brachliegende Fläche Berlins ist Bewegung gekommen. Seit einigen Tagen verhandeln Vertreter des Bundesfinanzministeriums und der nach 1937 von den Nazis enteigneten Wertheim-Familie über das Filetgrundstück am Leipziger Platz.

In den Streit um die wohl wertvollste brachliegende Fläche Berlins ist Bewegung gekommen. Seit einigen Tagen verhandeln Vertreter des Bundesfinanzministeriums und der nach 1937 von den Nazis enteigneten Wertheim-Familie über das Filetgrundstück am Leipziger Platz. Ziel der Gespräche zwischen der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben und der Treuhandliegenschaftsgesellschaft einerseits und der jüdischen Interessenvertretung Jewish Claims Conference andererseits ist es, das Grundstück entweder den Nachfahren der früheren Besitzer zurückzugeben oder sie zu entschädigen. Das sagte Eichels Sprecher Jörg Müller dem Tagesspiegel.

Bislang hatte es die Bundesregierung trotz eines entsprechenden Bescheides des Amts zu Regelung offener Vermögensfragen abgelehnt, Vergleichsverhandlungen über die Fläche gegenüber dem Bundesrat zu führen. Das Grundstück ist nach Auskunft des Finanzministeriums einen dreistelligen Millionenbetrag wert. Wegen der verweigerten Rückübertragung war die Bundesregierung in den vergangenen Monaten international unter Druck geraten.

Eichel-Sprecher Müller begründet die bislang ablehnende Haltung damit, dass erst geprüft werden musste, ob es neben der Jewish Claims Conference noch andere Interessenvertreter der früheren Besitzer gebe. Berichte, denen zufolge Eichels Haushälter sich gesperrt hätten, das Karree an die jüdischen Erben zurückgeben, um den Haushalt der Treuhandliegenschaftsgesellschaft nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, wies das Finanzministerium zurück. Weder eine Rückgabe noch eine Entschädigung stellten ein Haushaltsrisiko dar. lvt

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