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Berlin: Ein Bild aus jungen Jahren

Prominente zeigen ihr Lieblingsbild in der MoMA-Ausstellung Guido Westerwelle mag Roy Lichtensteins „Mädchen mit dem Ball“

Guido Westerwelle wollte einmal Kunst studieren – unter anderem wegen Roy Lichtenstein. Heute ist er Parteivorsitzender der FDP.

Das Bild ist in dem Jahr entstanden, in dem ich geboren wurde, 1961, aber das ist natürlich nicht der einzige Grund, warum es mir gefällt. Roy Lichtenstein ist ein Künstler, der mir – im übertragenen Sinn – moderne Kunst erklärt hat, als ich jung war. Durch ihn habe ich verstanden, dass Kunst nicht nur das ist, was man sich übers Sofa hängt. Er hat mir gezeigt, dass Kunst auch heißt, etwas Neues zu wagen. So konnte ich auch Künstler wie Joseph Beuys verstehen – wenn Sie als 15-,16-Jähriger vor der Fettecke stehen, denken Sie ja normalerweise: Das ist ein Witz.

Deshalb ist das „Mädchen mit dem Ball“ mein Lieblingsbild in der Ausstellung. Auch wenn mir andere von der Ästhetik her besser gefallen, die Seerosen von Monet zum Beispiel oder die Bilder von Matisse. Weil sie sehr viel gefühlvoller sind. Aber Roy Lichtenstein ist eben der Künstler meiner Jugend. Ich habe mich ja schon sehr früh für Kunst interessiert – vor allem weil ich so tolle Kunstlehrer hatte. Es gab sogar eine Zeit, in der ich überlegt habe, Kunst zu studieren. Ich habe viel gezeichnet und auch gemalt. Aber von der Begabung her ist es wohl besser, dass ich Jurist geworden bin. Und inzwischen zeichne ich auch fast gar nicht mehr, statt dessen sammle ich lieber Bilder von anderen Künstlern. Von Tim Eitel zum Beispiel, oder von Norbert Bisky und Neo Rauch. Einen Lichtenstein habe ich nicht in meiner Sammlung – dafür reicht mein Budget einfach nicht. ase

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