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Berlin: Ein zärtliches Diktat: Reinhard Mey mag seine Frau und Care Pakete

Hella Mey ist eine beneidenswerte Frau. Immer wieder bekommt sie neue Liebeserklärungen.

Hella Mey ist eine beneidenswerte Frau. Immer wieder bekommt sie neue Liebeserklärungen. Sogar alle gesungen. In wunderbar poetischen und manchmal auch lustig-lyrischen Worten. Und das auch noch von dem Mann, mit dem sie seit dreißig Jahren verheiratet ist!

Jetzt ist es wieder so weit. „Bunter Hund“ heißt das neue, gerade veröffentlichte Album von Reinhard Mey . Und die Liebeserklärung an Frau Hella ist diesmal mit „Ich liebe meine Sekretärin“ überschrieben.

Das geht dann ungefähr so: „Ich ruf’ sie zum Diktat und nehm’ sie auf die Knie. Und sage sanft: Frau Mey, bitte notieren Sie: Kein Telefon durchstell’n, nicht unterbrechen! Ich bin im Meeting und für niemanden zu sprechen! Und flüster’, während ich verzückt nach Atemluft schnapp’: Sagen Sie für heut all meine Termine ab.“ Wow. Und das, wie gesagt, nach dreißig Jahren Ehe! Da wird einem ja schon beim Zuhören die Atemluft knapp. Von so viel Leidenschaft können andere nur träumen.

Gleichzeitig lustig und nachdenklich sind auch die vertonten Gedanken darüber, wer wohl der Taufpate der Friedrichstraße sein könnte. In der Ode an die große Schwester werden viele Berliner eigene Kindheitserinnerungen wiederentdecken: „… die Schelte geteilt und das Care Paket“ und später „all die Ami-Songs ausm AFN.“

Am schönsten und geradezu zum Mitsingen ist die Nummer „Ich brauche einen Sommelier“. Probeschluck gefällig? Hier ist er: „Doch ich brauch’ keinen Pater und keinen Psychiater. Wenn ich keinen Ausweg seh’, keinen Pharmazeuten, keinen Therapeuten. Ich brauche einen Sommelier!“ Weiser und realistischer kann man die Lage kaum einschätzen. Bi

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