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Berlin: Eine politische Erfindung aus Paris Die Fête wurde 1981 von Kulturminister Jack Lang erdacht

Als der sozialistischer Kulturminister Jack Lang 1981 in Paris sein Amt antritt, sucht er nach einer Möglichkeit, der breiten Bevölkerung Musik näher zu bringen. Ein Umfrageergebnis bringt die auslösende Information: Fünf Millionen Franzosen spielen ein Musikinstrument.

Als der sozialistischer Kulturminister Jack Lang 1981 in Paris sein Amt antritt, sucht er nach einer Möglichkeit, der breiten Bevölkerung Musik näher zu bringen. Ein Umfrageergebnis bringt die auslösende Information: Fünf Millionen Franzosen spielen ein Musikinstrument. Am 21. Juni 1982 wird das Experiment lanciert: Eine halbe Stunde lang sollen die Menschen auf der Straße musizieren. Schon in der ersten Auflage übertrifft die Teilnahme der Bevölkerung die Erwartungen des Ministers. Heute ist die Fête de la Musique in Frankreich ein nationaler Musiktag geworden.

Neben der Sondergenehmigung für Straßenmusik ist auch ein anderer Faktor ausschlaggebend. Die Musikindustrie verzichtet am 21. Juni auf die Urheberrechte an allen gespielten Liedern. Jack Lang, der geistige Vater dieses Tages, kann sich über den weltweiten Erfolg seiner Idee freuen. 107 Länder spielen dieses Jahr bei der Fête mit. Berlin gehört seit 1995 dazu. Während die deutsche Hauptstadt die französische KultVeranstaltung adaptiert hat, schielt Paris schon länger auf die Berliner Love Parade und den Christopher Street Day. Zwar gibt es eine „Techno Parade“ und die „Gaypride“ in Paris, aber die Größe der Berliner Veranstaltungen haben sie noch nicht erreicht. cof

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