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Berlin: Eine unehrliche Kriminalitäts-Debatte? Integrationsbeauftragter

nimmt Ausländer in Schutz

Der Integrationsbeauftragte des Senats, Günter Piening, warnt davor, die Angst vor Verbrechen in Bezirken mit vielen Zuwanderern zu „ethnisieren“. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Verbrechensquote eines Bezirks und dem ausländischen Bevölkerungsanteil bestehe nicht, sagte Piening am Freitag. Er bezog sich auf eine Diskussion im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses über sozial besonders belastete Kieze. In der Debatte ist laut Piening der Eindruck entstanden, dass der Ausländeranteil die wichtigste Ursache für die schwierigen Entwicklungen in Teilen von Mitte oder Neukölln sei.

Der Integrationsbeauftragte sagte, das Bedrohungsgefühl sei in diesen Stadtteilen erheblich größer als die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden. Das zeige die Kriminalitätsstatistik der Polizei, die seit 1997 sinkende Anteile von Ausländerkriminalität aufweise.

Aus der am Montag vorgelegten Kriminalitätsstatistik geht allerdings hervor, dass ausländische Jugendliche erheblich häufiger mit Rohheits- und Gewaltdelikten auffallen. Das verschweigt eine Studie des Politologen Frank Gesemann, mit der Piening seine Warnung von der „Ethnisierung“ von Kriminalitätsangst begründete. Der Integrationsbeauftragte sprach sich dafür aus, die Problemkieze der Stadt nicht weiter schlecht zu reden. Wichtig sei, dass deren Bewohner zusammen mit Quartiersmanagement, Polizei, Schulen und Gewerbe nach Lösungen suchten. wvb.

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