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Berlin: Eine Zigarette zuviel

Räuber ließ Kunden Vortritt beim Zahlen, damit die Beute stimmt – bis die Polizei kam

Die Nervenstärke einer Verkäuferin und die eigene Gier nach Geld und Nikotin wurden einem Tankstellenräuber am Sonnabendnachmittag zum Verhängnis: Erst wartete er während des Überfalls, dass sich endlich die Kasse füllte. Dann wollte er rauchen, hatte aber kein Feuerzeug und gab so der Kassiererin Gelegenheit, unbemerkt die Polizei zu alarmieren.

Der 21Jährige aus der Hausotterstraße in Reinickendorf hatte die nur wenige hundert Meter von seiner Wohnung entfernte Aral-Tankstelle an der Residenzstraße überfallen. Er hielt einer ebenfalls 21 Jahre alten Angestellten ein Messer an den Hals und leerte die Kasse. Aus Angst um die 21-Jährige wagte ihre anwesende Kollegin nicht, einzugreifen.

Die Beute war dem Täter zu gering, und er verlangte von der Frau, die wartenden Leute abzukassieren. Rund 15 Kunden hielten sich zum Zeitpunkt des Überfalls in der Tankstelle auf, betrachteten die Auslagen oder warteten darauf, ihre Rechnungen zu bezahlen. „Sie müssen den Überfall bemerkt haben. Aber keiner griff ein oder benachrichtigte die Polizei“, kritisierten die Aral-Mitarbeiter. Ob die Kunden möglicherweise doch bemerkten, dass es sich um einen Überfall handelte und einer von ihnen die Polizei anrief, ließ sich gestern nicht klären.

Während die Angestellte für den Täter die Kasse füllte, wurde es ihm langweilig. Er beschloss, eine Zigarette zu rauchen und fragte die Kassiererin nach einem Feuerzeug. Es liege im Nebenraum, sie könne es holen, bot sie an. Der Täter willigte ein, und die unerschrockene Frau verschwand kurz. Als sie zurückkam, hatte sie nicht nur das Feuerzeug dabei, sondern vom Nebenzimmer aus auch die Polizei alarmiert. Der Räuber wartete weiter darauf, dass die Kasse endlich voll wurde – bis eine Funkstreife eintraf. Die Beamten stürmten auf den seitlich am Tresen stehenden Täter zu – und einer schlug den überraschten Mann mit einem metallenen Papierkorb k.o.weso

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