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Berlin: Einzelkämpfer sucht Mandanten

Der 36-jährige Jan B. ist einer von drei Anwälten in einer Bürogemeinschaft.

Der 36-jährige Jan B. ist einer von drei Anwälten in einer Bürogemeinschaft. Zum Leben bleiben ihm im Durchschnitt 1000 Euro, so viel wie er als Referendar bekommen hat. Er rechnet vor, dass er im Monat mindestens 3000 Euro einnehmen muss, um nach Abzug der Fixkosten noch leben zu können. Rund 1250 Euro gehen ab für Miete, für die Sekretärin, für die Berufshaftpflicht, für Kranken- und Rentenversicherung, für Mitgliedsgebühren bei Standesorganisationen. Die 3000 Euro reinzukriegen, werde immer schwieriger. „Das Problem als Einzelkämpfer ist, Mandanten zu finden“, sagt B. Die Angestellten in Großkanzleien haben den Rücken frei und müssen sich darum nicht kümmern. Er komme an Mandate über den Anwaltssuchdienst, befreundete Richter, die ihm Pflichtverteidigungen zuschieben. „Mehr oder weniger alles Zufallsprodukte.“ Aussuchen kann er sich die Mandate kaum. „Wir Anwälte sind nicht richtig Unternehmer, dürfen nicht werben, sondern wir sind Organe der Rechtspflege“, sagt er. „An diesem merkwürdigen Zwischenstatus muss sich dringend etwas ändern“. clk

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