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Berlin: Elke Sommers Camouflage

Die Schauspielerin meisterte mit verletzter Wange die „Jedermann“-Premiere

Vor der Premiere von Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ leben die Darsteller gefährlich: Vergangenes Jahr verletzte sich Hauptdarsteller Georg Preuße kurz vor Beginn der Aufführung mit seiner Kette am Nasenbein. Dieses Jahr erschien Elke Sommer mit einer geschwollenen Wange: „Ich bin gestern in der Dusche ausgerutscht und hab mir eine Platzwunde zugezogen.“ Auf der Bühne war von der Blessur jedoch nichts zu sehen – die Schauspielerin hatte sich eine blonde Locke drüber geklebt. Nach der Premiere am Donnerstagabend im Berliner Dom zeigte sie sich dann „gewaltig zufrieden“, wenngleich sie die Rolle der „Werke“ schon zum vierten Mal spielt. Nun liebäugelt sie mit dem Part des Teufels. Für den interessierte sich auch einer der etwa 500 Premierengäste, der Schauspieler Philipp Sonntag . Aber: „Am liebsten würde ich die Buhlschaft spielen. Die war wunderbar erotisch.“ Damit spielte er auf Dennenesch Zoudé an, die im Stück die Geliebte des hedonistischen Jedermann spielt. In weiteren Rollen: Wolfgang Lippert als „guter Gesell“, Horst Pinnow als „dicker Vetter“ und Ilja Richter als „Mammon“. Dem Publikum gefiel die Leistung des Ensembles unter der Regie von Brigitte Grothum , „nur die Akustik war katastrophal“, fand eine Besucherin. Vor allem Ilja Richter, Georg Preuße und Brigitte Mira , Jedermanns Mutter, bekamen kräftigen Applaus. Die 93Jährige, die im August mit Herzproblemen im Krankenhaus lag, hatte es nach der Aufführung eilig. „Nicht jetzt, ich muss rüber“, wehrte Brigitte Mira alle Fragen ab – und meinte damit das Opernpalais, in dem die Premierenfeier stieg. ana

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