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Musikalische Gastgeber: John Emerson mit Ehefrau Kimberly und ihren Töchtern (v.l.)Taylor, Jackie und Hayley in der festlich geschmückten Residenz.

© Thilo Rückeis

Empfang durch US-Botschafter: John Emerson lädt zum Weihnachtsfest

Viele prominente Gäste folgten mit ihren Familien der Einladung des scheidenden US-Botschafters John Emerson. Es wurde viel gesungen.

„I’m dreaming of a white Christmaaaaas ...“. Wer jemals einen vorweihnachtlichen Empfang in der Residenz von US-Botschafter John Emerson, 62, besucht hat, weiß, was für eine gigantische Sangesfreude in der Berliner Gesellschaft steckt. Erst nippen noch alle artig am Eggnogg, einer Art Eierlikör, bewundern die neuen Kunstwerke an den Wänden, probieren rote und grüne Cookies, Lachshäppchen und Teigtaschen und erzählen einander ihre Feiertagspläne. Doch schon in der Einladung wurde annonciert, wann der Höhepunkt zu erwarten ist. Und dann kann man schon mal Eheleute darüber diskutieren hören, ob es nicht eigentlich superschade wäre, sich vorher aus dem „Open House“ zu verabschieden.

Denn so wird die Veranstaltung genannt, bei der man in einem bestimmten etwa dreistündigen Zeitfenster kommen und gehen kann, wann man will. Ungefähr zur Halbzeit ist es so weit: Der amerikanische Komponist und Musiker Todd Fletcher, der in Berlin schon viele Musicals für sozial schwache Kinder organisiert hat, setzt sich an den Flügel. Dann werden dicke Notenhefte ausgegeben. Die Familie des Botschafters – Frau Kimberly mit den Töchtern Jackie, Taylor und Hayley – nimmt Aufstellung vor dem raumhohen Christbaum, unter dem schon einige Päckchen versammelt sind.

Viele prominente Gäste mit ihren Kindern sind erschienen

Und dann geht es los: Wünsche dürfen geäußert werden und werden erfüllt. Erst „Joy to the World“, dann „Hark the Herald Angels sing“, später schwierigere Titel wie „Oh holy Night“. Aber auch Chanukka-Lieder werden gesungen zum jüdischen Lichterfest. Und natürlich „Stille Nacht“ und „Oh Tannenbaum“, wobei die Strophen abwechselnd auf Deutsch und auf Englisch intoniert werden.

Viele prominente Gäste wie Florian Langenscheidt haben ihre Kinder mitgebracht in die US-Residenz in Dahlem. Niemand geniert sich hier oder kommt sich komisch oder zu bekannt vor. Es macht einfach allen sichtlich Spaß, und so etwas verbindet natürlich. Und der Botschafter-Familie merkt man an, dass sie vielfältige Verbindungen zur Musik und auch zum Show-Geschäft haben, so souverän dirigieren sie den Abend. Natürlich ist die Trauer über den nahenden Abschied spürbar.

Einsatz für die globale Weihnachtsstimmung

Im Garten sind die Bäume schön mit Lichtergirlanden geschmückt. Und in einem der Salons steht eine Lebkuchenstadt, und es ist rührend zu sehen, wie streng die Kinder sich dran halten, nichts zu berühren, einander aber immer wieder auf besondere Einzelheiten aufmerksam machen. Die ganze Residenz ist liebevoll geschmückt. Auf dem Flügel stehen Bilder, die die Botschafter-Familie mit den Obamas zeigen und den Clintons. An diesen Abenden stehen die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Ländern im Mittelpunkt. Da gibt es viele, hier besonders hervorstechend freilich, der Einsatz für die globale Weihnachtsstimmung, die selbst die Australier in ihrem beneidenswerten Sommer von der weißen Weihnacht träumen lässt.

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