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Entführung: 63-Jährige Schönebergerin unverletzt befreit

Die Entführung einer 63-jährigen Frau ist in der Nacht zum Mittwoch glimpflich zu Ende gegangen. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei konnte die Frau unverletzt aus einer Weddinger Wohnung befreien.

Berlin - Zwei Frauen hatten die Schönebergerin am Montag gegen 13:30 Uhr im Vopeliuspfad in Zehlendorf nach einer verbalen Auseinandersetzung in ein Auto gezogen. Drei Zeugen waren unabhängig voneinander auf die Entführung aufmerksam geworden und alarmierten die Polizei.

Motiv der Entführung mit Lösegeldforderung waren ersten Ermittlungen der Polizei zufolge möglicherweise Schulden der Frau, die sich auch im Wahrsager-Milieu bewegt haben soll. Mehrere Tatverdächtige wurden festgenommen. Drei Frauen (39, 42 und 53 Jahre) und ein 42-jähriger Mann russischer beziehungsweise türkischer Nationalität sind des erpresserischen Menschenraubes verdächtig und sollten noch heute einem Richter zum Erlass eines Haftbefehl vorgeführt werden.

Handgemenge in Zehlendorf

Bei dem Opfer handelt es sich um eine deutsche Klavierlehrerin russischer Abstammung. Sie wollte am Montag in einer Zehlendorfer Musikschule Unterricht geben. Beim Aussteigen aus dem Auto war sie von zwei anderen Frauen angesprochen worden, wie Kriminaloberrat Jörg Dessin erläuterte. Das Gespräch zwischen den Frauen sei zunächst friedlich verlaufen. Es schloss sich jedoch ein Handgemenge an, bei dem die beiden Täterinnen ihr Opfer in einen weißen Opel Astra zerrten. Das Auto wurden von einem unbekannten Mann gelenkt.

Das Kennzeichen, das die Zeugen gesehen hatten, führte die Ermittler nach Wedding auf die Spur einer 39-jährigen Frau. Dort gab es am Dienstagmorgen in zwei Wohnungen in der Maxstraße und der Stettiner Straße Durchsuchungen und Festnahmen. Unter den Festgenommen waren die 39-Jährige und ihr 42-jähriger Ehemann. Weitere zunächst verdächtige Personen wurden später wieder auf freien Fuß gesetzt.

5 Millionen Rubel Lösegeld gefordert

Kurz nach dieser Polizeiaktion ging bei einem in Österreich lebenden Familienmitglied der entführten Frau eine Geldforderung in Höhe von 5 Millionen Rubel (etwa 143.000 Euro) ein, wie Oberstaatsanwaltschaft Ralph Knispel sagte. Er fügte hinzu, die Familie des Opfers sei nicht besonders vermögend und stehe auch nicht in der Öffentlichkeit. Weitere Ermittlungen führten die Beamten dann in die Schererstraße. In einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses wurde eine 53-Jährige festgenommen. Nach deren Befragung wurde eine weitere Wohnung in dem Haus durchsucht, wo die Beamten dann das Opfer und eine 42-Jährige antrafen. Auch die 42-Jährige wurde festgenommen. (tso/ddp)

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