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Berlin: Entführungsdrama auf Jolo: Zahlt Berlin für Geiseln? - Bundesregierung prüft jede Option

Die Bundesregierung unternimmt in der Geiselkrise auf Jolo nach Angaben des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Wolfgang Ischinger, alles, um die drei deutschen Geiseln freizubekommen. Im "InfoRadio" sagte Ischinger am Dienstag auf die Frage, ob auch Lösegeld gezahlt werde: "Wir lassen keine Option ungeprüft.

Die Bundesregierung unternimmt in der Geiselkrise auf Jolo nach Angaben des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Wolfgang Ischinger, alles, um die drei deutschen Geiseln freizubekommen. Im "InfoRadio" sagte Ischinger am Dienstag auf die Frage, ob auch Lösegeld gezahlt werde: "Wir lassen keine Option ungeprüft." So weit gehe er, mehr könne er nicht sagen. Die Bundesregierung hatte bislang die Zahlung von Lösegeld abgelehnt. Die Freilassung einer von der Rebellengruppe Abu Sayyaf entführten malaysischen Geisel hatte am Wochenende Hoffnungen auf ein Ende der Geiselkrise genährt.

Ischinger sagte, es sei außerordentlich bedeutsam, dass eine Geisel freigelassen worden sei. "Wir wussten bis zum Wochenende nicht wirklich, dass die Freilassung der Geiseln in den Köpfen der Entführer überhaupt eine reale Option war", sagte Ischinger. Eine Debatte über Lösegeld könne von der Bundesregierung aber nicht und schon gar nicht öffentlich geführt werden. Unbestätigten Berichten zufolge wurde für die malaysische Geisel Lösegeld gezahlt. "Wir sind gedämpft zuversichtlich, dass diese erste Geiselfreilassung nicht die letzte bleibt, sondern dass jetzt weitere Schritte hoffentlich rascher folgen", sagte Ischinger.

Der malaysische Außenminister Syed Hamid Albar wies Forderungen nach der Freilassung eines vermutlich in malaysischer Haft befindlichen 85-jährigen Philippiners zurück. Auf einem Treffen der Außenminister der Organisation der Islamischen Konferenz in Kuala Lumpur sagte Syed Hamid, er sehe keinen Anlass, auf Forderungen einzugehen, die in Zeitungen veröffentlicht worden seien. Ein philippinisches Blatt hatte unter Berufung auf einen Abu-Sayyaf-Führer von einer entsprechenden Forderung berichtet. Der Rebellenführer hatte seine Forderung aber nicht mit einer Freilassung von Geiseln verknüpft. Die Geiselkrise ist Thema auf dem Treffen der Außenminister.

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