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Um die Blumen vorbei zu bringen, haben die Beamten wohl die Montur ausgezogen. Dennoch wurde ihnen die Tür wieder zugeschlagen.

© dpa

Entschuldigung bei Polizei-Opfer: Blumengruß vom SEK? Nein, Danke

Nach dem missglückten SEK-Einsatz hieß es erst, die Polizei hätte sich nur per Telefon entschuldigt. Etwas persönlicher war es dann doch - allerdings kam die Entschuldigung nicht gut an.

Die Polizei hat einen Korb bekommen – dabei hatten die Beamten extra Blumen mitgebracht. Doch auch wenn es heißt „Blumen sagen mehr als 1000 Worte“, fiel die Tür von Frau F. am Dienstag im Mariendorfer Didoweg nach einem kurzen Gespräch wieder zu. „Die Blumen mussten wir wieder mitnehmen“, erzählt Adrian Swazinna. Er ist der Leiter des Spezialeinsatzkommandos und damit der Hauptverantwortliche für seine Leute, die am Sonntag bei einem Einsatz wegen Häuslicher Gewalt mit einer Ramme versehentlich in die falsche Wohnung eingedrungen waren. Frau F.’s 21-jähriger Sohn Jürgen wurde dabei von dem Diensthund gebissen. Er musste zweimal im Krankenhaus operiert werden. Seine Mutter (61) ist stinksauer und die Wohnungstür hinüber.

SEK-Leiter stand mit Blumen vor der Tür der Geschädigten

Doch anders, als die Polizei dem Tagesspiegel zunächst mitgeteilt hatte, kam die Entschuldigung beim Opfer eben nicht nur per Telefon. Das sei nur der erste Schritt gewesen, dass SEK-Chef Swazinna zum Hörer gegriffen und Jürgen F. im Krankenhaus angerufen habe. „Ich wollte dem Sachverhalt ein Gesicht zeigen“, sagt er etwas sperrig und ergänzt: Er habe sein persönliches Bedauern ausgedrückt und dem jungen Mann Hilfe bei den Anträgen auf Schadenersatz im „Behördendschungel“ angeboten. Ein unangemeldeter Krankenbesuch am Bett, wie die Boulevardreporter, empfand er als unangemessen. Dafür sei man dann ja persönlich bei der Mutter erschienen. Mit Blumen. Doch die verwelken jetzt.

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