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Berlin: „Er wollte Menschen demütigen“ Haftstrafe für 22-Jährigen: Er bedrohte Jugendliche

Kurz nach Mitternacht zog er los, um Geld zu besorgen. Roberto K.

Kurz nach Mitternacht zog er los, um Geld zu besorgen. Roberto K. nahm eine täuschend echt aussehende Waffe eines Freundes. Wenig später bedrohte er damit drei Jugendliche. Doch der Räuber mit dem kahl rasierten Schädel und NaziSymbolen auf dem Handy beließ es nicht bei Straßenkriminalität. Zwei seiner Opfer mussten sich nackt ausziehen, ihre Kleidung anzünden und anschließend zwei Autos beschädigen. Wortkarg saß der 22-Jährige gestern vor dem Berliner Landgericht und meinte, er könne „leider“ nicht erklären, wie es zu der Tat gekommen sei.

Er hatte mit seinen Kumpels viel Alkohol getrunken. Und er hatte eine Soft-Gun-Pistole von einem Freund. In der Nacht zum 2. August 2004 sah er in der Heidenauer Straße in Hellersdorf drei Jugendliche. Roberto K. packte einen Schüler, hielt ihm die Waffe an den Hinterkopf und forderte Geld. Bei Tim R. (18), Christoph B. (19) und Kristin M. (22) aber war nicht viel zu holen. Sieben Euro legten sie auf den Boden. „Dann sollten wir unsere Sachen ausziehen – bis auf die Socken“, sagte Christoph im Prozess aus. Den nackten Männern befahl K., Windschutzscheiben einzutreten. Für die drei Opfer steht fest: Es ging ihm nicht ums Geld. „Er wollte Leute demütigen.“

Nur eine halbe Stunde später überfiel K. eine 28-jährige Frau, von der er erfolglos Geld verlangte. Brutal schlug er zwei Mal zu. Ob bei dem Überfall auf die Gruppe politische Motive eine Rolle spielten, blieb offen. Auch, ob der arbeitslose Kfz-Mechaniker der rechten Szene zuzuordnen ist. Die Richter befanden: „Die Taten zeugen in erster Linie von schlechtem Charakter.“ Gegen Roberto K. erging eine Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten. K. G.

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