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Update

Erneut Explosion in Wedding: Keine Verbindung zwischen Friedhof-Explosion und Schillerpark-Tat

Der am Donnerstag im Ortsteil Wedding explodierte Sprengsatz steht in keinem Zusammenhang mit der Explosion vor zwei Wochen. Damals war ein Spaziergänger durch eine Bombe schwer verletzt worden.

Der oder die Täter seien in diesem Fall völlig anders vorgegangen, sagte eine Polizeisprecherin. Menschen wurden bei der Explosion auf einem Friedhof nicht verletzt.

Zum wiederholten Male war in Wedding am Donnerstagnachmittag unweit der Müllerstraße ein Sprengsatz explodiert. Nach Polizeiangaben hatte eine Zeugin einen lauten Knall auf dem Friedhof zwischen Barfuss- und Holländerstraße, nördlich des U-Bahnhofes Seestraße, gehört. Sie sah eine Stichflamme und Rauch aufsteigen. Die sofort gerufene Polizei entdeckte eine zerfetzte Plastiktüte auf dem Friedhofsgelände.

Der Friedhof liegt unmittelbar neben dem Schillerpark. Vor zwei Wochen war ein 58-jähriger Passant bei einer Explosion im Schillerpark schwer an Gesicht und Beinen verletzt worden. Die Polizei hat noch keinen Tatverdächtigen.

Ob der am Donnerstag explodierte Sprengsatz eine ähnliche Zerstörungskraft hatte, oder ob es sich lediglich um einen Knallkörper größeren Kalibers handelte, konnte die Polizei am Abend nicht sagen. Die zerfetzte Tüte wurde für weitere Untersuchungen sichergestellt. Eine Zeugin sah laut Polizei kurz nach der Explosion einen Radfahrer vom Friedhof verschwinden, es ist aber unklar, ob er mit der Tat in Verbindung steht.

Sollte es sich bei dem jüngsten Sprengsatz um eine selbstgebaute Bombe handeln, würde dies in eine Reihe von ähnlichen Funden in der Gegend passen. Im Mai war eine selbstgebaute Rohrbombe am Weddinger Nordufer gerade noch entschärft worden. Und 2007 und 2008 waren nicht weit von hier zwei bereits explodierte Rohrbomben gefunden worden.

Einen Bombenalarm gab es am Donnerstagabend auch im Gebäude der Industrie- und Handelskammer (IHK) an der Fasanenstraße, im Ludwig-Erhard-Haus unweit des Bahnhofs Zoologischer Garten. Nach Angaben der Polizei war ein verdächtiges Päckchen am IHK-Gebäude entdeckt worden. Die Teilnehmer einer Koch-Prüfung in dem Gebäude mussten vorsichtshalber das Haus verlassen. Kriminaltechniker untersuchten das Päckchen – es war harmlos, darin befand sich ein Nagel. Die Polizei schloss nicht aus, dass die Aktion mit der IHK-Prüfung in Verbindung stehen könnte. (mit dapd)

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