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Berlin: Erpresser kommt dreieinhalb Jahre ins Gefängnis

Kurz vor dem Urteil bedankte sich der gescheiterte Erpresser bei seiner Schwester: „Es ist gut, dass sie mich angezeigt hat.“ Andreas N.

Kurz vor dem Urteil bedankte sich der gescheiterte Erpresser bei seiner Schwester: „Es ist gut, dass sie mich angezeigt hat.“ Andreas N. drohte im April mit Bombenterror in 19 Städten und verlangte von der Bundesrepublik 32,8 Millionen Euro. Das Landgericht sprach den 29-jährigen Mann aus Sachsen gestern der versuchten räuberischen Erpressung schuldig und verhängte eine Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren.

Am Computer ließ der wegen Betruges vorbestrafte N. seiner kriminellen Fantasie freien Lauf. Er erfand dunkle Geschäfte seines Vaters, dem der Staat Millionenbeträge schulde. Er behauptete, eine Frau und zwei Kinder als Geiseln genommen zu haben. Und er drohte mit der Explosion von 362 Sprengsätzen. Sechs Seiten verfasste er, die in achtfacher Ausfertigung auf den Weg gingen. Die Briefe waren adressiert an das Bundeskanzleramt, den Berliner Polizeipräsidenten und die Polizeidirektionen. Bei der Polizei hatte man schnell Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Gewaltdrohungen. „Doch es war zu viel, um nichts zu unternehmen“, hieß es im Urteil.

Andreas N. forderte zwei Geldübergaben. Es sollte jeweils ein VW-Touareg mit je 16,4 Millionen Euro bereitgestellt werden. Einen Tag zuvor wurde er festgenommen. Im Prozess hatte er erklärt, von dem Geld habe er lediglich 400 000 Euro nehmen und Schulden begleichen wollen. Das allerdings hielten die Richter für Unsinn. K.G.

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