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Sonnenbader und Jogger am Brunnen vom Goldenen Hirsch im Stadtpark in Berlin-Schöneberg. Die nächsten Tage in Berlin werden sehr sonnig und warm.

© Thilo Rückeis

Wetter in Berlin: Erst kommen die Schnecken, dann die Sonne

Mücken und Schnecken folgen auf den Regen – und ab jetzt auch eine kurze Hitzewelle. Am Freitag und Sonnabend wird es richtig heiß, lokal kann es kräftig gewittern. Aber insgesamt ist es viel zu trocken, seit Monaten schon.

Erst gruben die Gartenfreunde wochenlang im Staub – und nach dem schon gar nicht mehr gewohnten nieseligen Montag liefern sie sich nun ein Wettrennen mit den Nacktschnecken, um Obst, Gemüse und Blumen gegen die gefräßigen Schleimer zu verteidigen. Womöglich werden sie dabei auch noch von Mücken gestochen. Doch die Invasion der Schädlinge wird wohl nicht heftiger als in anderen Jahren, sagt Derk Ehlert, Naturexperte bei der Stadtentwicklungsverwaltung. „Milde Winter führen nicht direkt zu einem erhöhten Aufkommen von Insekten“, sagt er. „In kalten Wintern lagern die Puppen trocken.“ Das überstehen sie besser als mildes Wetter mit später Kälte. Bester Beweis sind die legendären Mückenplagen Skandinaviens, wo strenger Frost in jedem Winter normal ist.

Mir doch wurst! Nacktschnecken sind zumindest Gartenbesitzern nicht egal. Bei Nässe kommen sie raus.

© André Görke

Jetzt ist es eher das aktuelle Wetter, das lästiges Getier beeinflusst: Die Schnecken hatten Probleme mit der wochenlangen Trockenheit samt kalten Nächten und sind nun nach dem Regen aktiv. Bei den Mücken hängt die Entwicklung von den Brutmöglichkeiten ab: Ohne Pfützen, nasse Untersetzer oder gefüllte Regentonnen ist es schwierig für die Larven.

Ende Juni kommen die Glühwürmchen

Nach Auskunft von Ehlert häufen sich in Teilen von Deutschland zurzeit die Maikäfer, was alle vier bis fünf Jahre vorkommt. Berlin sei davon allerdings nicht betroffen. „Wir haben dafür in diesem Jahr die Chance, Ende Juni bis Anfang Juli Glühwürmchen zu sehen.“

Wie heftig die Miniermotten den Kastanien zusetzen, hängt vom weiteren Sommerverlauf ab. Offensichtlich ist allerdings schon jetzt: Wo im Herbst das Laub weggeräumt wurde, sind die Kastanien viel besser dran. Zwei von vier Mottengenerationen können dem Baum dadurch erspart bleiben, sagt Ehlert.

Nun wird es vor allem warm: Nach 22 Grad am Donnerstag seien Freitag knapp 30 zu erwarten, sagt Maria Frädrich vom Wetterdienst Meteogroup. Am Sonnabend werde es mit bis zu 34 Grad richtig heiß – aber abends kann es lokal kräftig gewittern. Danach geht es bei 20 bis 25 Grad freundlich weiter. Nur der große Regen, den die Natur dringend braucht, ist nicht in Sicht. Laut Meteogroup hat es im April nur halb so viel geregnet wie normal, im Mai kamen sogar nur 30 Prozent des Solls vom Himmel.

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