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1. Mai: Myfest aus Protest ohne Großbühne

Aus Ärger über die geplante Verlegung der Bühne vom Kottbusser Tor in die Oranienstraße ziehen sich mehrere Organisatoren vom Kreuzberger Myfest zurück. Sie wehren sich gegen eine "Inszenierung von Senat, Bezirksamt und Polizei".

"Die Initiative Kiezkultur teilte am Donnerstag mit, der Aufbau ihrer Großbühne in der Oranienstraße entfalle. Damit solle gegen eine „von oben nach unten durchorganisierte Inszenierung von Senat, Bezirksamt und Polizei“ protestiert werden.

Anlass ist den Angaben zufolge vor allem die geplante Verlegung der Bühne vom Kottbusser Tor in die „enge“ Oranienstraße. Der Grund dafür, die Trennung der 1. Mai-Demo vom Myfest durch eine „Polizeiarmee“, sei nur als „gezielte Eskalation“ zu verstehen.

Während in den Vorjahren noch eine „kooperative und konsensuale Zusammenarbeit“ mit der Myfest-Crew möglich gewesen sei, bestimmten inzwischen Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne), dessen Referent und die Polizei den Kurs.

Schulz zeigte sich über die Vorwürfe verwundert. Er sagte der Nachrichtenagentur ddp, der tatsächliche Grund für die Absage liege nicht in Eingriffen des Bezirksamts. „Es gibt eine starke interne Kontroverse in dieser Gruppe“, fügte Schulz hinzu. Noch in der vergangenen Woche hätten die Veranstalter ihm zudem von zeitlichen Problemen bei der Organisation berichtet. Gleichwohl gebe es genügend Ersatz. Beispielsweise biete ein bisheriges Mitglied der Initiative an einem eigenen Standort ein "sehr stark politisch orientiertes" Musikprogramm an.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte die Veranstalterin einer Bühne auf dem Oranienplatz ihre Vorhaben zurückgezogen. Laut Schulz erfolgte dies zugunsten der nun abgesagten Großbühne.

Am 1. Mai 2009 war es in Kreuzberg zu Ausschreitungen gekommen, als die von einem “Schwarzen Block“ Autonomer angeführte 1.Mai-Demonstration durch das Areal des Myfestes zog. (ho/ddp)

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