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Urlaubsgruß an die Heimat. Kabarettist und Werbetexter Georg Keim hat rund 3000 Postkarten von DDR-Bürgern gesammelt. Foto: ddp

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Berlin: „Essen seltsam, aber genießbar“

Es sind kurze, unterhaltsame Urlaubsgrüße von DDR-Bürgern: Bärbel fühlt sich als Touristin nach Strich und Faden ausgenommen, Gabi und Volker finden „das Essen seltsam, aber genießbar“ und Irene denkt bereits an die Schmorgurken am 10. August.

Es sind kurze, unterhaltsame Urlaubsgrüße von DDR-Bürgern: Bärbel fühlt sich als Touristin nach Strich und Faden ausgenommen, Gabi und Volker finden „das Essen seltsam, aber genießbar“ und Irene denkt bereits an die Schmorgurken am 10. August. Etwa 3000 Postkarten aus ehemaligen sozialistischen Ländern wie Bulgarien und Ungarn hat der Kabarettist und Werbetexter Georg Keim gesammelt. Von dort berichten DDR-Touristen über strapaziöse Anreisen im Trabi oder Omnibus, volle Auslagen in Geschäften oder einfach tolles Wetter auf dem Zeltplatz. „Die Motive sind nichts Besonderes“, sagt Keim. „Viel spannender sind die Mitteilungen auf der Rückseite“, die Touristen ab Ende der 50er bis zur Wende 1989 schrieben. Besonders beliebtes Urlaubsziel: Bulgariens Schwarzmeerküste. „Weiter ging es eben nicht“, sagt der 46 Jahre alte Bulgarienfan mit Blick auf die Reisebeschränkungen zu Zeiten des Kalten Krieges. „Das Land hatte schon etwas Exotisches.“

Die Ansichtskarten hat Keim auf Trödelmärkten und im Internet erstanden. Hin und wieder macht Keim aus einer Auswahl seiner Postkarten auch Ausstellungen und Lesungen. Der Titel: „Hoffentlich hält sich die Bräune“. Mehr im Internet unter ost-post.de. ddp

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