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Evangelische Kirche: Scientology fordert Amtsenthebung von Sektenbeauftragtem

Wegen dem Vergleich des Schauspielers und bekennenden Scientologen Tom Cruise mit dem NS-Propagandaminister Joseph Goebbels fordert Scientology die Absetzung des Sektenbeauftragten der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg.

Die umstrittene Organisation Scientology hat eine Amtsenthebung des Sektenbeauftragten der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, Thomas Gandow, gefordert. Mit seinen jüngsten Nazi- und Goebbels-Vergleichen zeige Gandow "einmal mehr seinen ungebremsten Hass und Fanatismus im Umgang mit Andersgläubigen", wie eine Sprecherin von Scientology Berlin mitteilte. Der Geistliche erinnere eher an einen "Hassprediger als an einen christlichen Gottesmann". Auch schadeten seine Äußerungen Deutschland, dem Land Berlin und der Amtskirche.

Der Sektenbeauftragte hatte am Wochenende in einem Interview der "Rheinischen Post" den amerikanischen Schauspieler Tom Cruise mit dem NS-Propagandaminister Joseph Goebbels verglichen. Cruise sei der "Propagandaminister der totalitären Sekte". Er sei nach Deutschland gekommen, um die Bewegungsfreiheit der Sekte auszudehnen.

CDU-Politiker fordert Solidarität mit Gandow

Der Generalsekretär der Berliner CDU, Frank Henkel, hält es für "absurd", eine Amtsenthebung des Sektenbeauftragten zu fordern. Der Schauspieler Cruise sei identisch mit dem Scientologen Cruise und es wäre naiv, beide Rollen zu trennen. Henkel fügte hinzu, er kenne Gandow als engagierten und leidenschaftlichen Aufklärer über die Gefahren, die von der "totalitären Psychosekte" ausgingen. Er brauche die Solidarität der Gesellschaft.

Der bekennende Scientologe Cruise steht derzeit in Berlin und Umgebung in der Rolle des Hitler-Attentäters Claus Graf Schenk von Stauffenberg für den Hollywoodfilm "Valkyrie" über das missglückte Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler vor der Kamera. Die Besetzung hatte eine bundesweite Debatte ausgelöst. (mit ddp)

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